pte20141119001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

ALS-Patienten tun sich mit Verb-Gebrauch schwer

Forscher widerlegen jedoch direkten Konnex mit motorischen Störungen


Gespräch: ALS hat Einfluss auf den Satzbau (Foto: pixelio.de, Barney O' Fair)
Gespräch: ALS hat Einfluss auf den Satzbau (Foto: pixelio.de, Barney O' Fair)

Triest (pte001/19.11.2014/06:00) Menschen, die an Amylotropher Lateralsklerose (ALS) leiden, können im Zuge kognitiver Einschränkungen weniger gut mit Verben beim Formulieren von Sätzen umgehen, wie Mitarbeiter der Scuola Internazionale Superiore di Studi Avanzati di Trieste http://www.sissa.it herausgefunden haben. Die gewonnenen Erkenntnisse können nach Meinung der Wissenschaftler dazu dienen, Diagnosen frühzeitiger zu erstellen und die Lebensqualität von ALS-Patienten zu verbessern.

Keine Folge von Handicap

ALS führt bekanntermaßen nicht nur zu einem allmählichen Rückgang der motorischen Fähigkeiten, sondern auch zu kognitiven Defiziten bis zur Erreichung der Demenz. Dazu gehört vor allem der Gebrauch von Verben, die bestimmte Vorgänge oder Verhaltensweisen beschreiben. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass diese Schwierigkeit mit dem motorischen Handicap direkt zusammenhängt. Diese Annahme ist jetzt im Rahmen einer komparativen Studie an ALS-Patienten und Gesunden nun aber widerlegt worden.

Als Testinhalte dienten auf den Alltag bezogene Sätze, die eine bestimmte Handlung wie zum Beispiel das "Zähneputzen" mit der "Zahnbürste" beschrieben. "Dabei hat sich gezeigt, dass die Verwendung der Verben ungleich schwerer fiel als die der dazugehörigen Substantive", so Projektleiterein Raffaella Rumiati. Diese Tatsache spiegele allerdings die allgemeine und jetzt bestätigte Beobachtung wider, dass auch gesunde Menschen beim Gebrauch von Verben größere Schwierigkeiten haben als bei der Verwendung von Hauptwörtern.

Weitere Studien erforderlich

"ALS-Patienten haben das Problem, dass sie die logisch-funktionale Sequenz einer zielgerichteten Aktion nicht richtig beherrschen", so Rumiati. Eine Vertiefung in das Thema sei nötig - auch zur Beinflussung des klinischen Verlaufes, da die kognitiven Probleme zeitlich meist vor den motorischen Einschränkungen auftreten und somit eine Frühdiagnose ermöglichen. Die Studie wurde mit der Azienda Ospedaliera Universitaria "Santa Maria delle Discordia" di Udine und der Azienda Ospedaliera "Ospedali Riuniti" di Trieste durchgeführt.

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