pte20120809025 in Business

Commerzbank nimmt Lebensmittel-Fonds vom Markt

"Signal" für Verbraucherlobby foodwatch - Deutsche Bank ziert sich


Skyline: Geldhaus beendet fragwürdigen Handel (Foto: pixelio.de, Joachim Reisig)
Skyline: Geldhaus beendet fragwürdigen Handel (Foto: pixelio.de, Joachim Reisig)

Frankfurt/Berlin (pte025/09.08.2012/13:55) Die Commerzbank http://commerzbank.de stoppt ihre Spekulation mit Lebensmitteln und nimmt alle Grundnahrungsmittel aus dem Rohstoff-Fonds ComStage ETF CB Commodity EW Index TR heraus. Sie wird auch in Zukunft auf solche Produkt verzichten. Das Bankhaus reagiert damit auf die zunehmende Kritik von Verbraucherorganisationen wie foodwatch http://www.foodwatch.de , die mit ihrem 2011 erschienen Bericht "Die Hungermacher" http://bit.ly/MAuakb den öffentlichen Druck auf die Banken erhöht hat.

Andere Banken als Vorbild

"Dieser Schritt der Commerzbank als großes Geldinstitut ist ein wichtiges Signal und zeigt, dass sich etwas tut in der Diskussion. Ähnliche Maßnahmen würden auch einer Reihe anderer Banken gut zu Gesicht stehen", sagt foodwatch-Pressesprecher Martin Rücker im Interview mit pressetext.

Die Entscheidung, keine neuen börsennotierten Produkte auf Basis von Agrarrohstoffen aufzulegen, haben die Frankfurter bereits im November 2011 getroffen, wie aus der Konzern-Zentrale zu erfahren war. Die Commerzbank folgt dadurch dem Beispiel der DekaBank der Sparkassen sowie der Landesbank Baden-Würtemberg, die die Zockerei auf Grundnahrungsmittel bereits vor einigen Monaten ad acta gelegt haben.

Mais und Weizen als Spielball

"Nahrungsmittel-Spekulationen haben keinen volkswirtschaftlichen Nutzen und sind mitschuld am vorherrschenden Hunger in zahlreichen Ländern der Welt", so Rücker. Investmentbanken und Fonds treiben die Preise für Mais, Weizen und andere elementare Agrarstoffe in die Höhe, so der Vorwurf. Seit einiger Zeit verlangt foodwatch auch von der Deutschen Bank, auf ihren Handel mit Grundnahrungsmittel zu verzichten. Konkrete Maßnahmen lassen aber bislang auf sich warten. "Am Handeln der Commerzbank sollten sich andere Häuser ein Beispiel nehmen, allen voran die Deutsche Bank", so foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode.

Der Anfang ist gemacht. Um allerdings den unmoralisch anmutenden Handel mit Agrarrohstoffen nachhaltig in den Griff zu bekommen, wird es nicht reichen, auf einzelne Banken Druck auszuüben. Auch foodwatch ist sich dessen bewusst. "Es ist unabdingbar, dass dieses Thema auch politisch angegangen und strenge Regulierungen beschlossen werden. Fest steht, wir lassen nicht locker", so Rücker.

(Ende)
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