Stada: Restrukturierung dämpft Gewinn
Management optimistisch - Osteuropa als Wachstumsmarkt
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Firmensitz bei Frankfurt: Stada sieht Potenzial in Osteuropa (Foto: stada.de) |
Frankfurt (pte015/08.08.2012/12:18) Der Arzneimittelproduzent Stada http://stada.de muss im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang um 14 Prozent auf 48,1 Mio. Euro verkraften. Grund dafür sind Restrukturierungskosten. Brancheninsider hatten dagegen einen Überschuss von 51,3 Mio. Euro erwartet. Der Umsatz des Konzerns ist allerdings um sieben Prozent gestiegen und rangiert für den Zeitraum zwischen Januar und Juni bei 885,2 Mio. Euro. Insbesondere im Ausland sowie im Markensegment sind Stada-Produkte verstärkt nachgefragt worden. Auf dem Heimatmarkt in Deutschland stagnieren die Erlöse.
Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:10 Uhr) notiert die Aktie mit einem Plus von 1,30 Prozent bei 23,91 Euro.
Potenzial im Ausland
Die Konkurrenz schläft nicht. "Der Generika-Markt in Deutschland ist heftig umkämpft und die Preise unter Druck, aber Stada schlägt sich nicht schlecht. Das Unternehmen setzt nun verstärkt auf das Wachstumspotenzial im osteuropäischen Ausland, erklärt Peter Düllmann, Analyst bei LFG Kronos http://lfg-kronos.de , im Interview mit pressetext.
Zu den größten Mitbewerbern zwischen Rhein und Oder zählen in Sachen Generika vor allem Ratiopharm, die Tochter von Teva Pharmaceutical, und der Novartis-Ableger Sandoz. Während der Gewinn in den ersten sechs Monaten gefallen ist, hat sich neben dem Umsatz auch das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erholt und ist um zehn Prozent auf 176,7 Mio. Euro gestiegen. Die bekanntesten Produkte der Hessen sind das Grippemittel Grippostad und die Sonnencreme Ladival.
800 Stellen gestrichen
Im Rahmen des Konzernumbaus sollen bis Jahresende zwei Produktionsstätten in Russland verkauft werden. Zudem hat das Management bereits 800 Vollzeitstellen gestrichen. Die langfristige Strategie sieht vor, im Ausland weiter zu wachsen. "Der Anteil des internationalen Geschäfts am Konzernumsatz ist inzwischen auf fast drei Viertel ausgebaut worden. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung sind wir beim Ausblick für das laufende Geschäftsjahr weiterhin optimistisch und gehen davon aus, unsere anvisierten Ziele erreichen zu können", sagt Stada-Chef Hartmut Retzlaff.
Die zunehmende Tendenz in Richtung Tendergeschäft sowie der Preiskampf haben Umstrukturierungen notwendig gemacht. "Stada hat in der Vergangenheit zahlreiche Akquisitionen im Ausland getätigt. Das Unternehmen hat sich mit diesen neu erschlossenen Märkten allerdings erst arrangieren müssen. Mittlerweile haben sie das geschafft und die übernommenen Gesellschaften erfolgreich integriert", sagt Düllmann.
Geografische Diversifizierung
Stada versucht von der geografischen Diversifizierung zu profitieren. Regularien und Preissetzung sind in Osteuropa weit weniger rigoros als dies in Deutschland der Fall ist. Somit ergeben sich starke Unterschiede in Hinblick auf Wachstumsraten und Margen. Ratzlaff will sich dadurch vom deutschen Markt unabhängiger machen. Ferner soll der Umsatz der margenstärkeren Markenprodukte für 2012 überproportional steigen.
Düllmann sieht für Stada gute Chancen, sich sowohl im Generika- als auch im Markensegment gut zu entwickeln, da die vergangenen Entscheidungen den Weg für ein künftig gesundes Wirtschaften ermöglichen. Für 2012 will das Unternehmen den Umsatz erhöhen und rechnet mit einem Anstieg des um Sondereffekte bereinigten EBITDA im hohen zweistelligen Prozentbereich. 2014 soll ein Umsatz von 2,15 Mrd. Euro und ein Gewinn von 215 Mio. Euro erreicht werden.
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