Schwierige Zeiten für Schweizer Banken
Starker Franken belastet Geschäftsergebnisse - Personalabbau geplant
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Fahne: Schweizer Banken planen Personalabbau (pixelio.de/wrw) |
Zürich (pte019/18.07.2011/13:40) Schweizer Banken müssen sich auf schwierige Zeiten einstellen. So hat die britische Großbank Barclays ihre Kursziele für einige Geldhäuser -UBS, Credit Suisse und Julius Bär - wieder stark gesenkt. "Der starke Schweizer Franken belastet vor allem das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft", sagt Thomas Vettiger, Managing Partner des Zürcher Beratungsunternehmen IFBC http://www.ifbc.ch , im Gespräch mit pressetext.
Der Experte gibt neben den jüngsten Währungsbewegungen, eine geringere Kundenaktivität in der Vermögensverwaltung als Grund für den schwächelnden Banken-Markt an. Vor allem das Geschäft mit reichen Kunden läuft alles andere als hervorragend. "Vermögende Kunden sind derzeit risikoscheu und unsicher", so Vettiger.
US-Compliance-Vorschriften als große Herausforderung
Schlechte Nachrichten kommen derzeit auch aus den Vereinigten Staaten von Amerika. US-Steuerbehörden haben den Verdacht, dass Schweizer Banken ihren Kunden in den USA bei der Steuerhinterziehung geholfen haben. Nach der UBS, die mit den Amerikanern bereits 2009 eine Einigung erzielt hat, ist nun auch die Credit Suisse ins Visier der Fahnder geraten.
"Im Gefolge der Finanzmarktkrise finden eine Verschärfung und teilweise Erneuerung der Regelwerke auf nationaler und internationaler Ebene statt. Eine Herausforderung dürfte dabei die neue US-Richtlinie FATCA - Foreign Account Tax Compliance Act - sein", so Vettiger. Dieses neue Regelwerk verpflichtet die Finanzinstitute, die Konten und Depots ihrer US-amerikanischen Kunden offenzulegen.
Die Geldhäuser stehen vor zwei Handlungsalternativen: Entweder sie nehmen am FATCA-System teil oder sie verzichten auf ein US-Exposure. "Ich gehe nicht davon aus, dass sich die Schweizer Banken vom US-Markt zurückziehen", meint jedoch Vettiger. Bei einer Teilnahme resultieren beim Halten von US-Wertschriften hohe zusätzliche Kosten aufgrund der notwendigen Identifikation sämtlicher US-Personen, der Anpassung operativer Prozesse und des Systemumfeldes sowie zunehmender Ausbildungs- und Personalkosten.
Personalabbau unausweichlich
Das schlechte Umfeld wird wohl auch zu Kostensenkungsmaßnahmen wie Personalabbau führen. So soll die Großbank Credit Suisse laut einem Bericht der Handelszeitung einen größeren Stellenabbau im Investmentbanking planen. Betroffen seien mehrere hundert Personen aus dem Handelsbereich. "Viele Schweizer Banken werden sehr stark unter Druck geraten, ein Abbau des Personals ist wohl unausweichlich", meint Vettiger.
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