Finanzmetropole London vor massivem Kahlschlag
Position als führender Standort wackelt
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Finanzstandort London drohen neue Kündigungswellen (Foto: pixelio.de, Angelina Ströbel) |
London/Frankfurt (pte004/10.06.2009/06:15) Der Stellenmarkt am Banken- und Finanzstandort London hat die Folgen der Finanzkrise mit voller Wucht abbekommen. Noch im laufenden Jahr droht den Beschäftigten von Finanzinstituten in der Metropole ein weiterer Job-Kahlschlag. Wie das Online-Karrierenetzwerk für Finanzfachleute eFinancialCareers http://www.efinancialcareers.de aufzeigt, lassen sich Stellenstreichungen kaum vermeiden und sind für mehr als die Hälfte der Londoner Finanzexperten wahrscheinlich bis "definitiv". Die Stellung als führender Standort gerät damit ins Wanken, wenngleich etwa "deutsche Finanzzentren instabiler dastehen als andere", wie eFinancialCareers-Sales-Managerin Tanja Apel gegenüber pressetext verdeutlicht. Nur sieben Prozent glauben nicht an eine neue Kündigungswelle.
Nach dem Beschäftigungshoch 2007 ist Großbritanniens Arbeitsmarkt aufgrund der Wirtschaftskrise auf einen neuen Zehn-Jahres-Tiefpunkt eingeknickt. Zwar stünden die Chancen für eine langfristig vollständige Erholung gut. Ob es in der Hauptstadt innerhalb der kommenden Dekade zu einer ähnlich niedrigen Arbeitslosigkeit kommen wird wie vor zwei Jahren, sei dennoch ungewiss. Während die Nachfrage nach Jobs in der Finanzwelt angesichts mehrerer Entlassungswellen sogar höher ist als vor der Krise, bleiben die Angebote rar gesät. Dies könne sich als langfristiges Problem mit bleibenden Angebotslücken entpuppen. Nur ein Drittel geht davon aus, dass Londons Bedeutung als internationales Finanzzentrum unangefochten bleibt.
Als Ursachen für die schrumpfenden Karrieremöglichkeiten gelten vornehmlich die Erhöhung der Einkommenssteuer sowie die strengere Regulierung der Finanzmärkte. Dadurch komme es vermehrt zur Abwanderung von Finanzhäusern. So erwägen etwa weite Teile der in London stark vertretenen Hedge-Fonds-Industrie und Private-Equity-Beteiligungsgesellschaften, Europa gänzlich zu verlassen und in die Schweiz oder nach New York umzusiedeln (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090604037/). Darüber hinaus würden viele Fachkräfte einen persönlichen Standortwechsel in Betracht ziehen, was den Finanzplatz zusätzlich schwächen dürfte. Besonders Zürich und New York wie auch Singapur, Genf oder Hongkong stünden bei den Experten derzeit hoch im Kurs. Persönlicher finanzieller Druck spiele dabei in den meisten Fällen keine Rolle.
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