US-Industrie schrumpft weiter wegen Zöllen
Verarbeitendes Gewerbe klagt in ISM-Befragung über zunehmende Belastung der Lieferketten
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Industrie: Sie ist in den USA wegen der Zölle im Abschwung begriffen (Foto: pixabay.com, yamabon) |
Washington (pte017/02.05.2025/13:30)
Die Industrie der Vereinigten Staaten ist im April den zweiten Monat in Folge geschrumpft, da Zölle auf importierte Waren die Lieferketten belasten. Das führt auch dazu, dass einige Firmen im verarbeitenden Gewerbe ihre Mitarbeiter entlassen, wie eine am heutigen Freitag veröffentlichte Umfrage des Institute for Supply Management (ISM) vom 1. Mai zeigt.
Ungeordnete Einführung
Demnach schadet die protektionistische Handelspolitik der US-Regierung unter Präsident Donald Trump den Herstellern massiv. Zölle wurden von Befragten in allen Branchen als problematisch bezeichnet, wobei einige die ungeordnete Art und Weise, in der die Einfuhrzölle eingeführt wurden, bemängelten.
Trumps Ankündigung von Zöllen zum "Tag der Befreiung" am 2. April führte zu umfassenden Zöllen auf die meisten Importe von US-Handelspartnern, inklusive einer Erhöhung der Zölle auf chinesische Waren auf 145 Prozent, was einen Handelskrieg mit Peking auslöste. Trump setzte jedoch auch die gegenseitigen Zölle gegen Handelspartner für 90 Tage aus. Der Abschwung in der Industrie scheint sich bis zum Sommer weiter zu verschärfen.
Fünfmonatstief erreicht
Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) fiel im April auf ein Fünfmonatstief von 48,7 (März: 49). Ein PMI-Wert unter 50 deutet auf eine Schrumpfung des verarbeitenden Gewerbes hin, das 10,2 Prozent der Wirtschaft ausmacht. Der PMI hätte im April noch stärker sinken können, wenn nicht längere Lieferzeiten und höhere Lagerbestände zu verzeichnen gewesen wären, da sich die Fabriken bemühten, mehr Betriebsmittel zu beschaffen, um die Zölle zu umgehen.
Das verarbeitende Gewerbe ist in hohem Maße von importierten Rohstoffen abhängig. Der zweite monatliche Rückgang des PMI in Folge beendete eine kurze Erholung im verarbeitenden Gewerbe, die von der Hoffnung auf ein weniger strenges regulatorisches Umfeld unter der Trump-Administration und von Zinssenkungen der Federal Reserve angetrieben worden war.
Laut Herstellern von Computer- und Elektronikprodukten sind alle eingehenden Lieferungen aus China auf Eis gelegt. Es sei nicht möglich, die Preise aufrechtzuerhalten, um akzeptable Gewinnspannen zu erzielen. Auch die Maschinenhersteller klagen über große Probleme mit den Kunden aufgrund der Zollpolitik. Ebenso ächzt die Automobilbranche unter daraus resultierenden Kosten, wie pressetext kürzlich berichtet hat.
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