Horrorfilme oftmals Ventil für Ungerechtigkeit
"Eat the rich" laut Filmkritier Robin Wooddie wieder en vogue - Reiche als Monster dargestellt
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Horrorfigur: Filme kanalisieren zunehmend gesellschaftlichen Frust (Foto: pixabay.com, Eva Zara) |
Nex York (pte013/25.07.2025/11:30)
In Filmen wie "Ready or not" oder "The Menue" sind die Reichen nicht nur einfach abgehoben. Sie werden als Raubtiere, Kriminelle oder sogar als Monster dargestellt. Dieses "Eat the Rich" kanalisiert laut Filmexperte Robin Wooddie weitverbreitete Ängste in Bezug auf das derzeitige sozioökonomische Klima und zeigt eine zunehmende Desillusionierung in Hinblick auf kapitalistische Systeme.
"Fresst die Reichen" wieder in
"Fresst die Reichen" wird allgemein dem Sozialtheoretiker Jean-Jacques Rousseau während der französischen Revolution zugeschrieben. In den vergangenen Jahren ist diese Forderung bei öffentlichen Protesten und im Social Web wieder aufgetaucht. Robin argumentiert, dass Horrorfilme die Wiederkehr dessen inszenieren, was von der dominanten Bourgeoisie unterdrückt wird. Die Ideologie des Kapitalismus werde dabei typischerweise als Monster dargestellt und Filme würden diese abstrakten Systeme greifbar machen.
Aktuelle Horrorfilme nutzen dem Fachmann nach die Konventionen des Genres zunehmend für die Kritik an Reichtum, Privilegen und den Systemen, die diesen Personenkreis am Leben erhalten. Es ist laut dem Experten kein Wunder, dass das Publikum sich zunehmend an Horrorfilme hält, um düsteren und unausweichlichen Systemen einen Sinn abzugewinnen. Zudem werde die Kluft zwischen Reichtum und Armut immer größer.
Großes Identifikationspotenzial
Wooddie zufolge bieten diese Filme Figuren, die angefeuert werden können - Protagonisten aus der Arbeiterklasse, die häufig von der Elite angegriffen werden, aber am Ende doch überleben. Damit werde der Horror zu einer Art des narrativen Widerstands. Die Klassenwut werde durch Charaktere, die sich weigern, vom System aufgefressen zu werden, sichtbar gemacht. Zumindest im Film ermöglichen diese Erzählungen eine Flucht oder sogar eine Gerechtigkeit, resümiert Wooddie.
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