pte20061213025 in Leben

Winnetou-Erfinder Karl May als Aufklärer

Neuerscheinung "Das Buch der Liebe" gilt als Erstlingswerk


Karl-May-Verlag / Bamberg
Karl-May-Verlag / Bamberg

Bamberg (pte025/13.12.2006/13:50) Der Erfinder von Winnetou hat sich anfänglich noch nicht mit dem "Wilden Westen" beschäftigt: Im nun vorliegenden 87. Band der gesammelten Werke von Karl May überrascht der populäre Schriftsteller als literarischer Aufklärer und sensibler Philiosoph. Denn das vom Bamberger Karl-May-Verlag neu aufgelegte "Buch der Liebe", einst vor 130 Jahren anonym in Dresden erschienen, gilt trotz einiger Fremdtexte als Erstlingswerk des mit über 100 Mio. Exemplaren meistgelesenen deutschen Autors der Superlative. Schließlich sind die Filme mit Lex Barker und Pierre Brice in den Hauptrollen die erfolgreichste Filmserie des deutschen Kinos, außerdem wurden seine Klassiker wie "Durchs wilde Kurdistan", "Unter Geiern" oder "Old Firehand" in gleich 40 Sprachen übersetzt.

"Ob spannend oder mehr gefühlsbetont - die meisten Bücher von Karl May werden völlig altersunabhängig gelesen. Die neueste Veröffentlichung richtet sich dank der außergewöhnlichen Thematik sicherlich eher an bestimmte Zielgruppen. Hier werden viele seiner Fans einige zuvor völlig unbekannte Seiten an ihm entdecken", erklärt Verleger Bernhard Schmid gegenüber pressetext. Anstatt mit Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi befassen sich die - vom unverwechselbaren grünen Einband gehaltenen - Texte intensiv mit dem Phänomen der Liebe in ihrer kulturgeschichtlichen, philosophischen und religiösen Vielfalt. Mit einer durchaus erstaunlichen wissenschaftlichen Ernsthaftigkeit kommen auch die großen Fragen nach dem Ursprung, der Natur und dem Sinn der Schöpfung zur Sprache.

Das "Buch der Liebe" als letzter Teil einer Trilogie enthält auf 568 Seiten erstmals überhaupt vollständig den Text der ersten Abteilung ("Die Liebe nach ihrem Wesen und ihrer Bestimmung") sowie der dritten Abteilung ("Die Liebe nach ihrer Geschichte"). Dazu kommen zahlreiche repräsentative Auszüge der zweiten Abteilung ("Die Liebe nach ihren geschlechtlichen Folgen") im Faksimile. Im Schlussteil sind umfangreiche, von Karl May nur wenig gemilderte lasziv-erotische Stellen über die Geschichte der Prostitution abgedruckt ("Die Geheimnisse der Venustempel aller Zeiten und Völker"). Selbst den damals vieldiskutierten Evolutionstheorien von Charles Darwin und Ernst Haeckel widmete der 1912 im Alter von 70 Jahren gestorbene May gebührenden Raum.

(Ende)
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