pte20060123030 in Leben

Neues Programm für Diabetiker soll Betreuung verbessern

Kritik an Finanzierung und unklaren Modalitäten


ÖGAM-Präsident Erwin Rebhandl (www.fotodienst.at)
ÖGAM-Präsident Erwin Rebhandl (www.fotodienst.at)

Wien (pte030/23.01.2006/17:50) Die Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM) http://www.oegam.at und das Gesundheitsministerium http://www.gesundheitsministerium.at haben heute, Montag, ein neues Programm für Diabetiker vorgestellt. Mit dem "Disease Management Programm (DMP) Diabetes mellitus Typ 2" setzt Österreich auch ein Schwerpunktthema in seiner EU-Präsidentschaft. Laut ÖGAM-Präsident Erwin Rebhandl ist das Ziel des Programms, "dass die Betreuung der Patienten mit Diabetes Typ 2 strukturiert und dadurch verbessert wird."

Diabetes mellitus ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen. In Österreich sind etwa 300.000 Menschen am Typ 2 erkrankt. Wegen der raschen Zunahme der Erkrankungen und den damit verbundenen Kosten, seien präventive Strategien nötig. Früherkennung und Umgang mit diagnostiziertem Diabetes mellitus Typ 2 (DM 2) sind die Schlüsselbegriffe des Programms. "Wir haben hier ein patientenorientiertes Konzept", betont Rebhandl im pressetext-Gespräch.

Hauptsächlich soll das DMP in den allgemeinmedizinischen Arztpraxen umgesetzt werden. "Arzt und Patient treffen die Vereinbarung nach dem Programm vorzugehen und machen Kontrolltermine ab", beschreibt Rebhandl. Der Patient verpflichte sich, die Termine wahrzunehmen. Das verschaffe dem Arzt einen guten Überblick über den Krankheitsverlauf. "So kann ein realistisches Behandlungsziel gesetzt und angegangen werden."

Jörg Pruckner, Obmann der Bundeskurie Niedergelassene Ärzte in der Österreichischen Ärztekammer, kritisiert jedoch einige Unklarheiten beim DMP. Unter anderem seien Modalitäten der Teilnahme von Patienten und Ärzten ungeklärt. Auch das Geld scheint eine Rolle zu spielen. Pruckner sehe keine gesicherte Finanzierung für das Projekt. ÖGAM-Präsident Erwin Rebhandl gibt zu, dass das Programm einen zusätzlichen Zeitaufwand für die Ärzte bedeutet. Das DMP müsse erst in die Praxen eingeführt werden. "Trotzdem gibt es bereits Konzepte und Vorstellungen zur Finanzierung." Die Vereinbarungen dazu würden aber zwischen der Sozialversicherung und der Ärztekammer getroffen.

Um den Diabetes-Patienten qualitativ und kontinuierlich abgestimmt zu behandeln, soll auch die Kooperation zwischen Hausarzt und den spezialisierten Einrichtungen enger werden. In Zukunft soll auch ein österreichweites Diabetes-Register geschaffen werden. Als erste konkrete Schritte plant das Gesundheitsministerium Präventivprogramme für soziale Randgruppen sowie für Kinder und Jugendliche.

(Pressefotos zur Veranstaltung finden Sie unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=375 zum Download)

(Ende)
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