Intelligente Routenplanung entlastet das Klima
Algorithmus der University of California Irvine reduziert die Schäden durch Luftfahrt signifikant
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Flugzeuge: können besser organisiert umweltschonender fliegen (Foto: Csaba Nagy, pixabay.com) |
Irvine (pte028/03.07.2025/12:30)
Michael Prather von der University of California Irvine und sein Team haben einen Algorithmus entwickelt, der sowohl kurz- als auch langfristige Folgen für das Klima in Abhängigkeit von der Routenplanung bei Flugzeugen berücksichtigt. So kann es beispielsweise schlecht sein, ein Flugzeug auf einen Umweg zu schicken, bei dem es weniger Kondensstreifen erzeugt, dafür aber wegen des höheren Kerosinverbrauchs ein Prozent mehr CO2 emittiert. Beides trägt zur Erwärmung der Erde bei.
Doch während die Kondensstreifen nach kurzer Zeit verschwinden und damit ihre klimaschädliche Funktion verlieren, wirkt das emittierte CO2 noch nach 100 Jahren. Die Stickoxide wiederum, die die Flugzeuge emittieren, haben kühlende Wirkung, weil sie Methan zerstören, tragen jedoch zur Ozonbildung bei, die wiederum erderwärmend wirkt.
Langzeitwirkung unberücksichtigt
Bisher konnten Routenplaner lediglich einzelne klimarelevante Faktoren beeinflussen, ohne die Langzeitwirkungen zu berücksichtigen. Prathers Algorithmus zeichnet dagegen ein Gesamtbild der Folgen der Änderung von Flugrouten. "Unser Algorithmus liefert eine genaue Risikobewertung für klimapolitische Kompromissentscheidungen", sagt Prather.
Die Methode "Global Warming per Activity" (GWA) kann Fluggesellschaften und Regulierungsbehörden in die Lage versetzen, intelligentere Entscheidungen zum Nutzen aller zu treffen. Während frühere Modelle oft Schwierigkeiten hatten, die Auswirkungen kurzlebiger und langlebiger Schadstoffe zu vergleichen, ermöglicht GWA genauere, aktivitätsbasierte Vergleiche und hilft so der Luftfahrt, die am wenigsten schädlichen Optionen für das Klima zu finden.
"Das ist ein Gewinn für die Wissenschaft und die Gesellschaft. Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir uns nicht zwischen der Reduzierung der CO2-Emissionen und der Bekämpfung anderer Treibhausgase entscheiden müssen. Wir können ein Gleichgewicht finden, das zu bedeutenden Fortschritten führt", unterstreicht Prather.
Branchenübergreifend klimafreundlich
Durch die Quantifizierung der Wahrscheinlichkeit eines positiven Klimaresultats präsentiert die Studie einen neuen Ansatz zur zuverlässigen Bewertung von Kompromissen, selbst angesichts von Unsicherheiten. Die Risikokurven vermitteln politischen Entscheidungsträgern und Flugplanern ein klareres Verständnis der Prioritäten und potenziellen Folgen ihrer Maßnahmen, betonen die Wissenschaftler.
Die Auswirkungen reichen laut den Experten über die Luftfahrt hinaus. Das GWA-Tool könne auch dazu beitragen, die Klimaauswirkungen anderer Branchen zu bewerten, in denen verschiedene Arten von Emissionen konkurrieren und interagieren, wie etwa in der Schifffahrt oder in der Landwirtschaft.
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