Nächtliches Babygeschrei lässt Väter oft kalt
Forscher der Universität Aarhus haben nachgewiesen, dass es nicht am schlechten Hören liegt
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Baby und Mann: Väter trösten Babys in der Nacht seltener (Foto: pixabay.com) |
Aarhus (pte001/04.07.2025/06:00)
Das väterliche Überhören von Babygeschrei ist nur eine Ausrede, um das Bett nicht zu verlassen, haben Forscher der Universität Aarhus nachgewiesen. Männer reagieren demnach nahezu ebenso empfindlich auf Babygeschrei wie Frauen, aber viele schert es nicht. Das zeigen Christine Parsons und ihr Team mithilfe zweier Studien. "Entgegen der Darstellung in den Medien verschliefen unsere männlichen Teilnehmer das Weinen von Babys keineswegs", sagt Parsons.
Geräuschempfindlichkeit sekundär
Laut den Experten wachen Frauen gerade einmal um 14 Prozent häufiger durch flüsterleise Geräusche auf - unabhängig davon, ob es sich um Babygeschrei oder einen normalen Weckton handelt. Sobald die Lautstärke jedoch zunimmt, gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen Männern und Frauen, betonen die Wissenschaftler.
In der zweiten Studie dokumentieren 117 Ersteltern in Dänemark eine Woche lang ihre nächtliche Kinderbetreuung. "Mütter haben dreimal häufiger als Väter die nächtliche Säuglingspflege übernommen", sagt Parsons Doktorand Arnault Quentin-Vermillet. "Unsere mathematischen Modelle zeigen, dass der große Unterschied in der nächtlichen Pflege nicht durch die geringfügigen Unterschiede in der Geräuschempfindlichkeit zwischen Männern und Frauen erklärt werden kann."
Soziale statt biologische Gründe
Die Forscher führen die Ungleichheit in der nächtlichen Pflege eher auf soziale Faktoren als biologische Unterschiede zurück. "Wir glauben, dass es mehrere Faktoren gibt, die unsere Ergebnisse erklären, die wahrscheinlich miteinander verflochten sind. Erstens nehmen Mütter in der Regel vor den Vätern Elternzeit. Mütter sammeln daher frühzeitig mehr Erfahrung darin, ihr Baby zu beruhigen. Zweitens kann es sinnvoll sein, dass Väter durchschlafen, wenn Mütter nachts stillen", so Parsons.
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