Deutsche LKW-Maut beeinträchtigt österreichische Wirtschaft
Auch Schweiz erhöht die Maut
Wien (pte032/25.11.2004/13:02) Verteuerte Transportkosten und neue Belastungen für die österreichische Wirtschaft befürchtet der Zentralverband Spedition und Logistik durch die Einführung der LKW-Maut in Deutschland und die Mauterhöhung in der Schweiz ab 1. Jänner 2005. Auch bei der Einführung des Systems selber werden massive Komplikationen und Verzögerungen erwartet. "Die Einführung der LKW-Maut betrifft nicht nur den direkten Handel mit Deutschland. Insgesamt werden über 60 Prozent unseres Außenhandels über Deutschland abgewickelt", gab Heidegunde Senger-Weiss, Präsidentin des Zentralverbandes Spedition und Logistik und Vorstandsvorsitzende Gebrüder Weiss GmbH http://www.weisslogistics.com , heute, Donnerstag auf einer Pressekonferenz zu bedenken.
Die Mautpflicht in Deutschland gilt für LKW ab 12 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht und ist abhängig von der Achsenzahl und der Emissionsklasse. Der durchschnittliche Mautsatz liegt bei 12,4 Cent. Die deutsche Regierung erhofft sich damit 2,8 Mrd. Euro Einnahmen. "Durch die Einführung der Maut in Deutschland rechnen wir mit Kostenerhöhungen bei Stückgut von acht Prozent und bei Teil- und Komplettladungen von acht bis 18 Prozent und die nächste Erhöhung ist schon angekündigt. Ab 2006 ist eine Erhöhung der durchschnittlichen Kilometerkosten von 12,4 Cent auf 15 Cent geplant", so Senger-Weiss.
Erschwerend kommt hinzu, dass immer noch über 500.000 On Board Units (OBU) fehlen. "Es gibt schlicht zu wenige OBUs", sagte Günther Baumgartner, Divisionsleiter der Ost-Österreich Quehenberger Logistik AG & Co KG. Die mit der Einführung der deutschen LKW-Maut betraute Toll Collect http://www.toll-collect.de hat bis zum Jahreswechsel die Auslieferung von maximal 400.000 On Board Units eingeplant. Der tatsächliche Bedarf an OBUs wird jedoch deutlich höher, nämlich auf 850.000 bis eine Mio. geschätzt. Aktuell waren im November in Deutschland 270.000 Stück ausgeliefert und davon 150.000 Stück eingebaut. In Österreich waren zu dieser Zeit 8.234 Stück ausgeliefert und davon 3.639 eingebaut. Als weiteres Problem komme hinzu, dass das technologisch sehr komplexe System seinen flächendeckenden Testlauf erst nach Einführung absolvieren wird.
Mit dem Jahreswechsel wird auch in der Schweiz die schon höchste Mautbelastung in Europa durch die LSVA (leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe) um 50 bis 100 Prozent angehoben. Im Unterschied zu Deutschland und Österreich gilt in dem Nicht-EU-Land die LKW-Maut für jede Wegstrecke. Da aber kaum Transporte durch die Schweiz abgewickelt werden, betrifft die Erhöhung der LSVA fast ausschließlich den direkten Handel.
(Ende)Aussender: | pressetext.austria |
Ansprechpartner: | Angela Deußen |
Tel.: | +43-1-81140-305 |
E-Mail: | redaktion@pressetext.com |