Fliegende Plattformen sollen Satelliten ergänzen
Körber-Preis 1999 für Telekommunikationsprojekt deutscher Wissenschaftler
Hamburg (pte) (pte017/14.07.1999/15:00) In diesem Jahr verleiht die Hamburger Körber-Stiftung http://www.stiftung.koerber.de den mit umgerechnet rund zehn Millionenen Schilling dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft an ein internationales Forscherteam für die Entwicklung neuer technischer Lösungen, die den Bau von 20.000 Meter hochfliegenden stationär positionierten Höhenplattformen ermöglichen sollen.
Die vierköpfige europäische Preisträgergruppe unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Bernd Kröplin von der Universität Stuttgart will während der nächsten drei Jahre neue technische Lösungen entwickeln, die den Bau von 20.000 Meter hochfliegenden, stationär positionierten Höhenplattformen ermöglichen. Das technische Konzept sieht riesige luftschiffartige Antennenträger mit Propellerantrieben vor, die selbstständig starten und landen und ihren Energiebedarf vor allem mit Sonnenenergie decken. Ein Teil der verfügbaren elektrischen Energie wird verwendet, um Wasser elektrolytisch in Wasserstoff und Sauerstoff zu teilen. Mit Hilfe einer Brennzelle kann dann die Energieversorgung für die Nacht sichergestellt werden und die Plattformen sich so in 20.000 Meter Höhe in Position halten.
Es wird erwartet, dass hochfliegende Höhenplattformen für die Telekommunikation zukünftig große Bedeutung haben werden. Sie ermöglichen Mobilfunk, Hörfunk und Fernsehen sowie Breitbandkommunikation mit direkter Sichtverbindung ohne zwischengeschaltete Relais oder Funkmasten. Eine Höhenstation kann ein Gebiet auf der Erdoberfläche mit einem Radius bis zu 500km bedienen und wird wegen des niedrigen Preises Satelliten sinnvoll ergänzen. Auch die Versorgung wenig besiedelter Gebiete mit diesen Möglichkeiten für Telekommunikation ist somit eher zu erwarten. Besonders Fragen der für Höhenplattformen zu verwendenden Materialien sowie des Antriebssystems und der Fluglage wollen die Preisträger mit den Mitteln der Körber-Stiftung lösen und so den Weg freimachen für eine neue Stufe der Technologie auf dem Weg zur Informationsgesellschaft.
Der Körber-Preis, der in diesem Jahr zum 15. Mal vergeben wird, ist ein Förderpreis für die Europäische Wissenschaft, der die internationale Zusammenarbeit von in Europa tätigen Wissenschaftlern unterstützt. Mit dem Preis fördert die Körber-Stiftung hoffnungsvolle, innovative und anwendungsorientierte Forschungsansätze in den Bereichen Biologie, Chemie, Physik, Technik und Medizin. Die Preisträger entscheiden eigenverantwortlich über die Verwendung des Preisgeldes. Die private und gemeinnützige Körber-Stiftung engagiert sich seit fast vier Jahrzehnten im Bereich der internationalen Verständigung, sie fördert die historisch-politische Kultur sowie Wissenschaft und Forschung. Als operative Stiftung initiiert und finanziert sie ihre vielfältigen Aktivitäten selbst.
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