Geld motiviert Schwangere zu Rauchstopp
Wissenschaftler haben Abstinenz von Frauen in umfassender Studie um 16 Prozent erhöht
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Rauchen: Stopp in der Schwangerschaft ratsam (Foto: pixabay.com, Engin Akyurt) |
Paris (pte002/03.12.2021/06:05)
Schwangere Frauen hören eher mit dem Rauchen auf, wenn finanzielle Anreize als Teil des Behandlungsplans angeboten werden. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie unter der Leitung des Hôpital Pitié-Salpêtrière-Sorbonne Université http://pitiesalpetriere.aphp.fr gekommen. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass das Belohnen der Abstinenz während der ganzen Schwangerschaft mit Gutscheinen mit einem Anstieg der kontinuierlichen Abstinenzzahlen in Verbindung steht. Ein Rauchstopp ist entscheidend für eine gesündere Mutter und ein gesünderes Kind. Wissenschaftliche Belege weisen jedoch darauf hin, dass weniger als die Hälfte der Frauen, die täglich raucht, während der Schwangerschaft erfolgreich aufhört. Frühere Studien zu finanziellen Anreizen lieferten viel versprechende Ergebnisse. Sie wurden jedoch noch nicht in der Praxis umgesetzt.
Daher entschieden sich die französischen Wissenschaftler dafür, die Wirksamkeit von progressiv ansteigenden finanziellen Anreizen in Abhängigkeit von einer anhaltenden Abstinenz oder dem vollständigen Rauchstopp und die Ergebnisse bei der Geburt bei schwangeren Raucherinnen zu untersuchen. Die Studienergebnisse basieren auf 460 schwangeren Raucherinnen mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren in 18 französischen Entbindungsstationen. Die Teilnehmerinnen wurden vor der 18. Schwangerschaftswoche nach dem Zufallsprinzip der Gruppe mit den finanziellen Anreizen mit 231 Frauen oder der Kontrollgruppe mit 229 Frauen zugeteilt.
Während sechs 10 Minuten langen persönlichen Gesprächen wurden alle Teilnehmerinnen dazu ermutigt, ein Datum für den Rauchstopp festzulegen. Zusätzlich wurden motivierende Beratungen und Unterstützung angeboten, um einen Rückfall zu verhindern. Die Frauen in der Kontrollgruppe erhielten am Ende jedes Termins einen Gutschein über 20 Euro. Die Abstinenz hingegen wurde nicht belohnt. Das heißt, dass insgesamt maximal 120 Euro erzielt werden konnten. Die Frauen in der Gruppe mit den finanziellen Anreizen konnten sich abhängig von ihrer Abstinenz zusätzliche Gutscheine verdienen. Waren die Frauen bei sechs aufeinanderfolgenden Terminen abstinent, konnten sie bis zu 520 Euro in Gutscheinen verdienen. Zahlreiche wichtige Faktoren wurden dabei berücksichtigt und bei den Neugeborenen wie das Geburtsgewicht festgestellt. Insgesamt rauchten die Teilnehmerinnen in der Gruppe mit finanziellen Anreizen 163 Zigaretten weniger als die Frauen in der Kontrollgruppe.
[b]Besseres neonatales Outcome[/b]
Die anhaltende Abstinenz war bei der finanziell motivierten Gruppe mit 16 Prozent deutlich höher als in der Kontrollgruppe mit 7 Prozent. Der Rauchstopp war bei der ersten Gruppe vier Mal so wahrscheinlich als bei der Kontrollgruppe. Gleichzeitig trat ein Rückfall deutlich später auf und das Verlangen nach Tabak war geringer. Keine Unterschiede konnten bei den Symptomen des Nikotinentzugs, Blutdruck oder Cannabis- und Alkoholkonsum festgestellt werden. Finanzielle Anreize standen mit einer Verringerung des Risikos eines schlechten neonatalen Outcome um 7 Prozent in Zusammenhang. Bei der finanziell motivierten Gruppe waren 4 Kinder betroffen, bei der Kontrollgruppe waren es 18 Neugeborene. Eine weitere Analyse zeigte, dass die Kinder die der finanziell unterstützten Gruppe doppelt so wahrscheinlich eine Geburtsgewicht von 2.500 Gramm oder mehr hatten als in der Kontrollgruppe. Die Forscher argumentieren allerdings, dass diese Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden sollten. Die Forschungsergebnisse wurden in „BMJ" veröffentlicht.
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