pte20211130031 Medizin/Wellness, Handel/Dienstleistungen

Verarbeitetes fatal bei Herz-Kreislauf-Leiden

Risiko eines zweiten Herzinfarkts oder Schlaganfalls steigt laut neuer Erhebung drastisch an


Supermarkt: weit weg von der Mittelmeer-Diät (Foto: pixabay.com, itkannan4u)
Supermarkt: weit weg von der Mittelmeer-Diät (Foto: pixabay.com, itkannan4u)

Pozzilli (pte031/30.11.2021/13:30)

Hochverarbeitete Lebensmittel sind laut Experten ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit. Eine Studie von I.R.C.C.S. Neuromed https://www.neuromed.it hat jetzt die Auswirkungen von großen Mengen dieser Lebensmittel auf die Gesundheit von Personen untersucht, die bereits an einer Herz-Kreislauf-Krankheit leiden. Die Forschungsergebnisse weisen auf ein höheres Risiko eines zweiten Herzanfall oder Schlaganfalls hin, der tödlich sein kann. Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass sogar Menschen, die allgemein nach der Mittelmeer-Diät leben aber zu viel hochverarbeitete Lebesmittel konsumieren, einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind. 

Für die Studie wurden 1.171 Personen mehr als 10 Jahre begleitet, die an dem Moli-sani Projekt teilgenommen hatten. Sie alle litten bereits bei der Aufnahme an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Bei der Ernährung der Teilnehmer konzentrierten sich die Forscher auf den Konsum von hochverarbeiteten Lebensmitteln, die teilweise oder vollständig aus Substanzen hergestellt wurden, die beim Kochen normalerweise nicht verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel hydrolisiertes Protein, Maltodextrin oder gehärtete Fette. Diese Lebensmittel enthalten zusätzlich verschiedene Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Konservierungsmittel, Antioxidantien, Trennmittel, Geschmacksverstärker und Süßstoffe. 

[b]Verarbeitung als Kriterium[/b]

In diese Kategorie fallen gesüßte und kohlensäurehaltige Getränke, vorverpackte Lebensmittel, Brotaufstriche und einige „unverdächtige" Produkte wie Zwieback, Frühstückszerealien, Cracker und Fruchtjoghurt. Diese Nahrungsmittel wurden mittels des NOVA-Systems klassifiziert, das eine Klassifizierung nach dem Ausmaß der Verarbeitung und nicht nach dem Nährwert vornimmt. Laut der Erstautorin Marialaura Bonaccio belegen die Forschungsergebnisse, dass Personen mit einem höheren Konsum von hochverarbeiteten Lebensmittel über ein um zwei Drittel erhöhtes Risiko eines zweiten, tödlichen Herzinfarkts oder Schlaganfalls verfügen. Die Wahrscheinlichkeit eines Todes aufgrund irgendeiner Ursache war ebenfalls 40 Prozent höher. Laut den Forschern ist es wichtig zu betonen, dass die Definition von hochverarbeiteten Lebensmitteln nicht mit dem Nährstoffgehalt in Verbindung steht, sondern vielmehr mit dem Vorgang, der für die Zubereitung und Lagerung eingesetzt wird. 

Ein Lebensmittel kann daher in Hinblick auf die Nährstoffe ausgewogen sein und trotzdem als hochverarbeitet angesehen werden. Zu dem mache nicht das einzelne gelegentlich konsumierte Lebensmittel den Unterschied, sondern eine Ernährung, die insgesamt zu viele Produkte aus den Regalen des Supermarkts enthält. Eine Ernährung, die auf frischen nur wenig verarbeiteten Produkten wie bei der Mittelmeer-Diät sollte laut den Forschern immer der Vorzug gegeben werden. Die Forschungsergebnisse wurden im „European Heart Journal" veröffentlicht. 

(Ende)
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