ptp20250705001 in Leben

Eine reiche Obsternte beginnt mit einer zielführenden Planung

Einen Baum richtig zu beschneiden, kann viel Gutes bewirken


Gezielter Obstbaumschnitt steigert die Qualität und die Menge der Früchte (Foto: goodRanking)
Gezielter Obstbaumschnitt steigert die Qualität und die Menge der Früchte (Foto: goodRanking)

Berlin (ptp001/05.07.2025/15:35)

Durch einen gezielten Obstbaumschnitt lässt sich nicht nur die Entwicklung steuern, sondern auch die Qualität und Menge der Früchte optimieren. Wie bei vielen anderen Gartenarbeiten gilt auch hier, den richtigen Zeitpunkt für den Schnitt zu wählen. Sowohl ein verfrühter als auch ein verspäteter Eingriff kann einen nachteiligen Effekt auf die Baumvitalität haben. Eine förderliche Baumpflege stärkt nicht nur den Ertrag, sondern trägt nachhaltig zu einem gesunden Wachstum bei. Ein guter Baumschnitt setzt eine Planung voraus, die Baumart, Alter und den richtigen Zeitpunkt berücksichtigt.

Schnittmaßnahmen nach Lebensphase des Baumes

Der Obstbaumschnitt ist ein Sammelbegriff für verschiedene Techniken wie Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt sowie Erhaltungs- oder Ertragsschnitt. Der Pflanzschnitt wird nach der Pflanzung durchgeführt, um die spätere Kronenform festzulegen und ein Gleichgewicht zwischen Wurzeln und Laubkrone herzustellen. Dabei werden ein Mitteltrieb und Leitäste ausgewählt und gekürzt. Der Erziehungsschnitt erfolgt an Jungbäumen bis zum Ertragsbeginn.

Sein Hauptziel ist der Aufbau eines starken Kronengerüstes zur Förderung der Baumstatik, wodurch der Baum so gestaltet wird, dass die Baumkrone ausreichend Licht bekommt und gut durchlüftet wird. Der Erhaltungsschnitt wird ab etwa dem zehnten Jahr bei einem Obstbaum durchgeführt. Er erhält das Kronengerüst, fördert die Verjüngung, Vitalität und Fruchtholzerneuerung, beugt Alternanz und dem Krankheitsbefall vor.

Der richtige Eingriff zur richtigen Zeit

Häufig wird angenommen, dass das Bundesnaturschutzgesetz das Schneiden von Bäumen zwischen dem 1. März und dem 30. September verbietet. Das stimmt so nicht: In dieser Zeit darf man zwar keine Bäume, Hecken oder Sträucher stark zurückschneiden oder entfernen, aber leichte Form- und Pflegeschnitte, um neue Triebe zu entfernen oder die Bäume gesund zu halten, sind sogar ausdrücklich erlaubt. Dabei ist wichtig, nistende Tiere nicht zu stören.

Hierbei gilt: Die Baumart bestimmt den Zeitpunkt des Baumschnitts. Unterschiedliche Obstbäume, wie Kern- und Steinobst, weisen verschiedene Heilungsprozesse und Empfindlichkeiten auf, die individuelle Maßnahmen notwendig machen. Schließlich sollen die Entwicklung, Qualität und Menge der Früchte gefördert werden. Der richtige Zeitpunkt für den Obstbaumschnitt ist wichtig, da falsches Timing das Wachstum und die Heilung der beschnittenen Stellen deutlich beeinträchtigen kann.

Kernobst wird generell im Februar und März geschnitten, da es robuster gegenüber Witterungseinflüssen und weniger frostanfällig ist. Der Winterschnitt fördert das Wachstum, allerdings sollten Temperaturen unter -5°C dabei vermieden werden. Steinobst wird vorzugsweise während der aktiven Wachstumszeit im Juli und August geschnitten, um das Risiko von Pilzerkrankungen und schlecht heilenden Wunden zu minimieren.

Überblick zum Obstbaumschnitt an erwachsenem Kernobst

Bei erwachsenen Kernobstbäumen, wie Äpfeln, Birnen und Quitten, ist das Ziel, das Wachstum zu regulieren, die Lichtversorgung zu verbessern, den Ertrag zu optimieren und die Vitalität zu fördern. Ihre relativ hohe Widerstandskraft erlaubt einen Obstbaumschnitt zu einem Zeitpunkt, der sowohl innerhalb als auch außerhalb der Vegetationsperiode liegt.

Apfelbäume: Ein Schnitt zwischen Ende Januar und Ende März fördert kräftigen Neuaustrieb und eine gute Ernte. Bei übermäßigem Wachstum kann im Juli und September geschnitten werden, um dies zu hemmen.

Birnenbäume: Ein Schnitt vor der Blüte im Frühling begünstigt neue Triebe. Nach der Ernte ist ein Form- und Pflegeschnitt für die Kronenausprägung entscheidend.

Quittenbäume: Für einen hohen Ertrag sollten Quitten im Frühjahr beschnitten werden. Aufgrund ihres langsamen Wachstums ist ein Schnitt nur alle zwei bis drei Jahre nötig. Totholz und Wasserreiser können ganzjährig entfernt werden.

Eine rundum abgestimmte Baumpflege ist von entscheidender Bedeutung. Das Vernachlässigen von Schnittmaßnahmen ist letztlich der größte Fehler, da dies zur vorzeitigen Vergreisung führt, wodurch das Wachstum nachlässt, der Fruchtertrag abnimmt und die Totholzbildung zunimmt. Regelmäßige und fachgerechte Schnitte sind somit unerlässlich für langlebige und produktive Obstbäume.

(Ende)
Aussender: Baumpflege und Garten
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