pte20250814031 in Leben

Paracetamol für Schwangere kann Kinder schädigen

Risiko von Autismus und ADHS nimmt laut neuer Studie mit hoher Wahrscheinlichkeit zu


Paracetamol: Das Medikament kann schwerwiegene Folgen haben (Foto: pixabay.com, Tumisu)
Paracetamol: Das Medikament kann schwerwiegene Folgen haben (Foto: pixabay.com, Tumisu)

New York (pte031/14.08.2025/10:30)

Wird eine schwangere Frau mit dem Schmerzmittel Paracetamol behandelt, steigt wahrscheinlich das Risiko neurologischer Entwicklungsstörungen beim Kind. Dazu gehören Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) und die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Zu diesem Ergebnis ist ein Forscherteam der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in einer Studie gekommen. Die Forschungsergebnisse sind im Fachjournal "BMC Environmental Health" publiziert.

Häufig im Einsatz

Paracetamol wird während der Schwangerschaft am häufigsten gegen Schmerzen und Fieber eingesetzt. Weltweit nimmt dieses Medikament mehr als die Hälfte der schwangeren Frauen ein. Die aktuelle Analyse umfasste 46 Studien mit mehr als 100.000 Teilnehmerinnen in einer Vielzahl von Ländern. Die Forscher stellen die gängige Einnahmepraxis in Frage. Sie raten zur Vorsicht und zu weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen.

Hauptautor Diddier Prada geht davon aus, dass künftige, höherwertige Studien noch wahrscheinlicher einen Zusammenhang zwischen der pränatalen Exposition mit Paracetamol und einem erhöhten Risiko für Autismus und ADHS herstellen werden. "Aufgrund der weitverbreiteten Anwendung dieses Medikaments könnte bereits eine kleine Erhöhung des Risikos zu erheblichen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit führen", so Prada weiter.

Plazentaschranke überwunden

Die Forscher untersuchten auch die biologischen Mechanismen, die für ein erhöhtes Erkrankungsrisiko verantwortlich sein dürften. Paracetamol überwindet die Plazentaschranke. Es dürfte in der Folge oxidativen Stress auslösen und den Hormonhaushalt stören. Wahrscheinlich sind zudem auch epigenetische Veränderungen, die sich auf die Entwicklung des Fötus-Gehirns auswirken.

Die Forschungsergebnisse beweisen zwar nicht, dass Paracetamol direkt zu neurologischen Entwicklungsstörungen führt. Sie liefern jedoch weitere wissenschaftliche Belege für einen Zusammenhang und stellen die derzeitige klinische Praxis in Frage. Die Experten raten während der Schwangerschaft zu einer vorsichtigen, zeitlich begrenzten Einnahme dieses Medikaments.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|