Neun soziale Faktoren lassen das Herz altern
Geldsorgen gehören laut einer wissenschaftlicher Studie der Mayo Clinic zu den größten Risiken
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Herz: Zahlreiche Faktoren lassen Organ vorzeitig altern (Illustration: mandrakept, pixabay.com) |
Rochester (pte001/24.12.2025/06:15)
Sorgen um Geld und die Beschaffung von Nahrungsmitteln lassen das Herz schneller altern als die normalerweise vermuteten Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Fettleibigkeit. Das hat ein Team um Amir Lerman von der Mayo Clinic festgestellt. "Unsere aktuelle Forschung wurde durch die Beobachtung motiviert, dass traditionelle Risikofaktoren Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht gleichermaßen erklären und zu ihnen beitragen. Es gibt soziale Faktoren, die wir bei unseren Patienten nicht identifizieren oder erfragen, die jedoch möglicherweise das biologische Altern umkehren können", so Lerman.
Neun soziale Einflüsse
Die Studie basiert auf den Daten von 280.000 erwachsenen Patienten, die zwischen 2018 und 2023 in Mayo-Kliniken behandelt worden waren. Die Forscher haben die sozialen Einflüsse auf die Herzgesundheit (SDoH) anhand eines Fragebogens berücksichtigt, der Infos aus neun Bereichen (Stress, körperliche Aktivität, soziale Kontakte, Wohnunsicherheit, finanzielle Belastung, Ernährungsunsicherheit, Transportbedarf, Ernährung und Bildung) erfasst.
In der Folge haben die Wissenschaftler das Herzalter mithilfe eines KI-gestützten Elektrokardiogramm-Algorithmus (KI-EKG) geschätzt und die Zusammenhänge zwischen SDoH, herkömmlichen Risikofaktoren und dem biologischen Alter des Herzens hergestellt. Dieses ist wichtig für das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Trotz früherer Bemühungen war die genaue Messung des biologischen Alterns bisher nur begrenzt möglich. Das ändert sich mit dem Einsatz innovativer Instrumente wie dem AI-EKG. Diese neuartige und nicht-invasiven Technik liefert unabhängig vom chronologischen Alter wertvolle Informationen über die Herzalterung.
Gezielte Prävention möglich
Unter allen SDoH haben finanzielle Belastungen und Ernährungsunsicherheit den größten Einfluss auf die Gesamtbevölkerung. Finanzielle Belastungen, Wohnsituation und Bewegungsmangel sind demnach robuste Prädiktoren für ein erhöhtes Mortalitätsrisiko und entsprechen bestimmten konventionellen Mortalitätsrisikofaktoren oder übertreffen diese sogar, meinen die Forscher.
"Die Identifizierung der wichtigsten Risikofaktoren für die Herzalterung ermöglicht gezielte präventive Maßnahmen in der Bevölkerung und versetzt Ärzte in die Lage, eine patientenzentrierte Versorgung anzubieten, die den sozialen Kontext berücksichtigt, der zu Herzerkrankungen beiträgt", verdeutlicht Lerman abschließend.
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