pte20251127003 in Leben

Geheimnis der Fettverteilung im Körper gelüftet

Wissenschaftler finden neuen Ansatzpunkt zur medikamentösen Bekämpfung von Adipositas


Proteine, die Fette im Körper steuern, in Großaufnahme (Foto: utdallas.edu)
Proteine, die Fette im Körper steuern, in Großaufnahme (Foto: utdallas.edu)

Dallas/Helsinki (pte003/27.11.2025/06:10)

Ein Mikroprotein namens Adipogenin spielt eine Schlüsselrolle bei der Speicherung von Lipidtröpfchen in Fettzellen. Das ist für einen gesunden Stoffwechsel von entscheidender Bedeutung, wie eine Studie der University of Texas in Dallas und der Universität Helsinki zeigt. Damit sind neue Wege zur Verbesserung der gesunden Lipidspeicherung denkbar. Das wiederum würde das Risiko für Adipositas, Diabetes und andere Stoffwechselleiden verringern.

Fettzellen sind natürliche Ziele

"Wir zeigen, dass ein winziges Mikroprotein bei der Gestaltung der Fettbiologie weit über seine Größe hinauswächst", so US-Zellbiologe Philipp Scherer. Nach jeder Mahlzeit müssten alle Lipide, die nicht sofort zur Energiegewinnung verbrannt werden, im Körper gespeichert werden. Am besten und gesündesten sei es, wenn Fettzellen (Adipozyten) sie aufnähmen und als Tröpfchen speichern würden, ähnlich wie Öl Tröpfchen in Wasser bildet.

In anderen Zelltypen gespeicherte Lipide können eine Erkrankung namens Lipotoxizität verursachen, die zu Zellschäden und dem Zelltod führt. Das Protein Seipin ist für die gesunde Lipidspeicherung in vielen Organismen, darunter Pflanzen, Pilze und Säugetiere, von Bedeutung. Wie Seipin diese Leistung vollbringt, war jedoch bislang unklar. Einige Studien haben gezeigt, dass Adipogenin ebenfalls wichtig zur Lipidspeicherung ist, aber die genaue Funktion war unbekannt.

Neuer Hebel gegen Adipositas

Mithilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie, mit der Moleküle auf atomarer Ebene abbilden lassen, haben die Forscher ermittelt, dass Adipogenin in diesem Prozess mehr als nur eine Nebenrolle spielt. Es stärkt den Experten nach die strukturelle Integrität von Seipin und verbessert so dessen Fähigkeit zur Bildung und Abgabe von Lipidtröpfchen an Zellen. Das wiederum verhindere, dass Fett sich unkontrolliert im Körper ausbreitet.

"Adipogenin kann jetzt zu einem medikamentösen Hebel für den Seipin-Mechanismus werden, mit dem sich entweder die schädliche Fettansammlung dämpfen oder bei Bedarf die gesunde Fettspeicherung fördern lässt", unterstreicht Scherer abschließend.

(Ende)
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