pte20251126018 in Leben

Deep Learning unterscheidet Arten von Lachs

KI-Modell des Norwegian Veterinary Institute erkennt Wild- und Zuchtlachs zu fast 100 Prozent


Lachs: Neues Tool ermöglicht bessere Unterscheidung (Foto: pixabay.com, Maria Gutebring)
Lachs: Neues Tool ermöglicht bessere Unterscheidung (Foto: pixabay.com, Maria Gutebring)

Trondheim (pte018/26.11.2025/10:30)

Forscher unter der Leitung des Norwegian Veterinary Institute nutzen auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierendes Deep Learning zur Unterscheidung von Wild- und Zuchtlachs. Damit könnte es zur Verbesserung im Umweltschutz kommen. Norwegen verfügt über die größte noch wild lebende Population dieser Fische und ist zugleich der größte Produzent von Zuchtlachs. Das Vorkommen des atlantischen Lachs ist seit den 1980er-Jahren um mehr als 50 Prozent zurückgegangen.

Zuchtlachs in freier Wildbahn

Norwegen produziert jährlich mehr als 1,5 Mio. Tonnen Zuchtlachs. Über 300.000 dieser Fische gelangen in die freie Wildbahn. Sie stellen für die wild lebenden Tiere eine große ökologische und genetische Bedrohung dar. Denn dieser Lachs verschärft den Kampf um eingeschränkte Ressourcen wie Futter und Laichgebiete. Mit dem Zuchtlachs werden zudem Krankheitserreger und Parasiten wie Seeläuse eingeschleppt.

Zuchtlachs unterscheidet sich genetisch deutlich von Wildlachs. Eine Kreuzung der beiden Arten kann zu genetischen Veränderungen führen, die den Wildlachs für veränderte Umweltbedingungen oder Bedrohungen weniger anpassungsfähig machen. Genanalysen zeigen, dass rund zwei Drittel des Wildlachses über genetische Signaturen verfügen, die auf eine Kreuzung mit Zuchtlachs hinweisen. Details sind im Fachmagazin "Biology Methods and Protocols" veröffentlicht.

Team entwickelt Modell weiter

Die Forscher haben ein neues sogenanntes "Convolutional Neural Network" mit fast 90.000 skalierten Fotos des Atlantiklachses trainiert. Diese Fotos stammen vom Norwegian Veterinary Institute und dem Norwegian Institute for Nature Research. Dabei ist eine standardisierte Verarbeitungs-Pipeline eingeführt und das Modell mit den Ergebnissen von menschlichen Experten und Fischen abgeglichen worden, deren Ursprung bekannt ist.

Der gesamte Datenbestand umfasst knapp 90.000 Fotos und deckt hunderte Flüsse in Norwegen ab. Diese reichen bis in die frühen 1930er-Jahre zurück. Auf Zuchtlachs entfallen rund 8,5 Prozent der gesamten Bilder. Laut den Forschern verarbeitet das neue Verfahren Fotos sehr rasch und liefert präzise Vorhersagen, die mit einem Konfidenzintervall einhergehen. So hat das Modell Wildlachs und Zuchtlachs mit einer Genauigkeit von 95 Prozent unterschieden. Hierfür sind Daten für den Zeitraum von 2009 bis 2023 ausgewertet worden.

(Ende)
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