Pflanzen passen sich Megastädten schnell an
Japanischen Forschern der Kobe University gelingt der Nachweis bei der Asiatischen Tagblume
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Asiatische Tagblume: Riss im Asphalt reicht aus (Foto: Nakata Taichi et al, Journal of Ecology) |
Kobe (pte019/25.11.2025/10:30)
Laut Forschern der Kobe University hat sich die Asiatische Tagblume mit botanischem Namen Commelina communis erfolgreich an die Bedingungen in urbanen Regionen angepasst und verfügt mittlerweile über unverwechselbare und vererbbare Merkmale. Die Urbanisierung seit den 1970er-Jahren führte den Wissenschaftlern zufolge zu einer Reduzierung und Fragmentierung des Lebensraums von Pflanzen, was den Anpassungsdruck verstärkte.
Pflanzen selten flexibel
Der Ökologe Ushimaru Atushi studiert die Asiatische Tagblume seit mehr als 20 Jahren. Sie wächst in urbanen Räumen sehr stark. Damit ist sie das ideale Forschungsobjekt für die Untersuchung der Auswirkungen dieses Umfelds auf Pflanzen. Den Pflanzen gelingt es nur selten, in einer großen Bandbreite von Umgebungen zu wachsen. Sie kann dabei von Reisfeldern auf dem Land bis hin zu Rissen im Straßenbelag reichen.
Ushimaru zufolge erweisen sich die Regionen um Osaka, Kyoto und Kobe für dieses Forschungsprojekt als ideal. Da hier auch noch ein erheblicher Anteil an landwirtschaftlichen Anbauflächen vorhanden ist. Das Team beschreibt im "Journal of Ecology", dass verschiedene Lebensräume zu erheblichen Unterschieden bei verschiedenen Eigenschaften geführt haben. Dazu gehört die Höhe der Pflanzen und ihre Blütezeit. Es habe eine daptive Radiation stattgefunden. Damit bezeichnen Biologen den Artenreichtum in verschiedenen Habitaten.
Bodentemperatur höher
Die Wissenschaftler haben Faktoren gefunden, die eindeutig mit der Urbanisierung in Verbindung stehen. Dazu gehört eine erhöhte Temperatur der Bodenoberfläche, künstlicher Schatten und ein verringerter Säuregehalt des Bodens. Im städtischen Umfeld ist die maximale Bodentemperatur rund acht Grad höher als auf dem Land. Dieser sogenannte Wärmeinseleffekt wirkt sich besonders stark auf die Diversifizierung der Merkmale aus, heißt es.
Vor weniger als 100 Jahren war das Forschungsgebiet noch von Reisfeldern und Wäldern bedeckt. Die Urbanisierung setzte vor weniger als 60 Jahren ein. Daher muss die Diversifizierung der Merkmale in diesem kurzen Zeitraum stattgefunden haben. In einem nächsten Schritt wollen die Experten Anbauversuche durchführen, die die komplexen Bedingungen vor Ort nachahmen. Damit soll geklärt werden, welche Vorteile die verschiedenen Eigenschaften für die Pflanzen haben.
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