pte20251120013 in Leben

Verstopfte Abflüsse sind Alzheimer-Vorboten

Forscher der Nanyang Technological University liefern Nachweis bei routinemäßigen MRT-Scans


Gehirn: MRT-Scans helfen bei der Früherkennung von Alzheimer (Foto: pixabay.com, Peter Middleton)
Gehirn: MRT-Scans helfen bei der Früherkennung von Alzheimer (Foto: pixabay.com, Peter Middleton)

Singapur (pte013/20.11.2025/10:30)

Die für die Entfernung von giftigen Stoffen aus dem Gehirn verantwortlichen "Abflüsse" neigen bei Menschen mit Anzeichen von Alzheimer zur Verstopfung. Das haben Forscher der Nanyang Technological University in ihrer aktuellen Studie herausgefunden. Damit liegt nahe, dass derartige verstopfte Abflüsse, bekannt als vergrößerte perivaskuläre Räume, wahrscheinlich ein frühes Warnzeichen für Alzheimer sind.

Große Studie mit Asiaten

Laut Forschungsleiter Nagaendran Kandiah lassen sich diese Hirnanomalien mittels routinemäßig durchgeführter MRT-Scans erkennen. Damit besteht eine zusätzliche Möglichkeit, Alzheimer ohne ergänzende Tests und Kosten früher zu erkennen. Erstautor Justin Ong nach ist diese Studie auch von Bedeutung, da sie weltweit eine der wenigen ist, die sich mit Asiaten beschäftigt hat. Die Forscher haben sich auf 1.000 Personen in Singapur konzentriert, die für die verschiedenen ethnischen Gruppierungen repräsentativ sind.

Die Wissenschaftler haben Menschen ohne kognitive Probleme mit jenen verglichen, die leichte Denkstörungen aufweisen. Asiatische Untersuchungen in dem Bereich sind sehr wichtig, da es laut früheren Forschungsergebnissen Unterschiede bei den demenzbedingten Erkrankungen verschiedener ethnischer Gruppierungen gibt. 50 bis 60 Prozent der weißen Menschen mit einer Demenz verfügen über das Hauptrisikogen "ApoE4". Bei den Demenzpatienten in Singapur beträgt dieser Anteil weniger als 20 Prozent.

Hirn zunehmend verstopft

Die Blutgefäße im Gehirn sind von perivaskulären Räumen umgeben. Sie nehmen den giftigen Müll wie die Proteine Beta-Amyloid und Tau auf und entfernen ihn. Bei der aktuellen Studie haben die Forscher die MRT-Scans der Teilnehmer analysiert. Demnach neigen Menschen mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung zu verstopften Abflüssen im Gehirn. Zudem hat das Team sieben auf spezifische Biochemikalien im Blut der Teilnehmenden basierende Messungen durchgeführt.

Dabei wurden auch Beta-Amyloid und Tau überprüft. Ihr Vorhandensein gilt als Warnzeichen für Alzheimer. Das Vorhandensein von verstopften Abflüssen steht mit vier der sieben Werte in Zusammenhang. Personen mit vergrößerten perivaskulären Räumen verfügen auch eher über Amyloid-Plaques, Tau-Bündel und Schädigungen der Gehirnzellen. In der Folge besteht ein höheres Alzheimer-Risiko, heißt es.

Die Forscher haben zudem untersucht, ob eine Schädigung der weißen Substanz des Gehirns mit den mit Alzheimer in Verbindung stehenden Biochemikalien in Zusammenhang steht. Das war bei sechs von sieben Werten der Fall. Hier kam es jedoch zur unerwarteten Wendung. Beim Vergleich der Schädigung der weißen Substanz bei einer leichten kognitiven Beeinträchtigung mit vergrößerten perivaskulären Räumen erwies sich der Zusammenhang bei dem Letztgenannten als größer. Damit liegt nahe, dass verstopfte Abflüsse im Gehirn frühe Anzeichen für Alzheimer sind.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|