pts20251126032 in Business

Hat der Bundesrat das grösste Problem des Pharmastandortes Schweiz vergessen?


Bundeshaus (Quelle: iStock)
Bundeshaus (Quelle: iStock)

Basel (pts032/26.11.2025/17:20)

Mit den heute vom Bundesrat präsentierten Massnahmen zur regulatorischen Entlastung der Unternehmen will der Bundesrat den Wirtschaftsstandort Schweiz stärken. Was erst einmal gut klingt, verfehlt jedoch das Ziel: Die Pharmabranche als grösste Exportwirtschaft und Wertschöpfungsmotor wird nicht dort entlastet, wo es vor dem Hintergrund des US-Handelskonflikts am dringendsten wäre.

Die forschenden Pharmaunternehmen schaffen nicht nur breiten Nutzen für Patientinnen und Patienten, sondern auch Wohlstand und Arbeitsplätze für die ganze Schweiz. Dieser Erfolg gerät jedoch zunehmend unter Druck, die Handels- und Preisfestsetzungspolitik der USA unter der Administration Trump hat die Ausgangslage fundamental geändert.

Der Bundesrat hat heute angekündigt, die Wirtschaft regulatorisch entlasten zu wollen. Offensichtlich ging die grösste Herausforderung des Export-Champions und Wohlstandsmotors Pharmaindustrie dabei vergessen. So begrüssenswert Entlastungsmassnahmen im Schifffahrtsgesetz oder betreffend den Betrieb von Helikoptern für manche Branchen sind, so hat es der Bundesrat heute verpasst, auf Massnahmen zu verzichten, die den Pharmastandort Schweiz nachhaltig schwächen.

Konkret hätte er bei der Umsetzung von sogenannten Kostenfolgemodellen ansetzen müssen. Es spricht Bände, dass ausgerechnet das Gesundheitsdepartement sich lieber mit Werbeeinschränkungen im Lebensmittelgesetz auseinandersetzt, als sich ernsthaft um einen verbesserten Zugang der Patientinnen und Patienten zu lebensrettenden Therapien zu bemühen.

René Buholzer, CEO von Interpharma, sagt dazu:

«Die forschenden Pharmaunternehmen stehen in der Schweiz für 300'000 Arbeitsplätze, tragen Exporte im Wert von 114 Milliarden Franken und generieren in der Schweiz ein Steuersubstrat in der Höhe von 10 Milliarden Franken. Das steht auf dem Spiel. Die Politik muss handeln statt zögern und die Prioritäten richtig setzen, um den Standort Schweiz nachhaltig zu stärken.»

Für die Pharmabranche ist der heutige Entscheid des Bundesrats eine grosse Enttäuschung. Nota bene, während Meldungen über Stellenabbaue die Runde machen. Der Entscheid wird den verschlechterten Rahmenbedingungen für die Pharmaindustrie nicht entgegenwirken.

(Ende)
Aussender: Interpharma
Ansprechpartner: Georg Därendinger
Tel.: +41 61 264 34 00
E-Mail: georg.daerendinger@interpharma.ch
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