Epilepsie: Neuer Ansatz kontrolliert Anfälle
Theorie zur Neddylierung der Case Western Reserve University bei Mäusen erfolgreich getestet
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Nervenzellen: Mausmodelle liefern neue Erkenntnisse (Foto: pixabay.com, geralt) |
Cleveland (pte034/19.05.2021/16:21)
Forscher der Case Western Reserve University https://case.edu haben einen möglichen neuen Ansatz zur besseren Kontrolle von epileptischen Anfällen entdeckt. Laut Lin Mei, der die Studie mit Mausmodellen geleitet hat, haben die Wissenschaftler eine neue chemische Reaktion gefunden, die dabei helfen könnte epileptische Anfälle unter Kontrolle zu bringen. Bei Epilepsie handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, bei der eine abnormale Gehirnaktivität zu Anfällen oder Zeiträumen mit ungewöhnlichem Verhalten, Empfindungen und manchmal dem Verlust des Bewusstseins führt.
Ein menschliches Gehirn enthält rund 86 Milliarden Nervenzellen, die auch als Neuronen bezeichnet werden. 80 Prozent dieser Zellen, bekannt als erregende Neuronen senden Botschaften an Nervenbündel, die die Muskeln kontrollieren. Typischerweise werden sie dazu aufgefordert etwas zu tun. Bei einem gesunden Gehirn wird die Aktivität, die diese erregenden Neuronen auslösen, durch die verbleibenden 20 Prozent der Nervenzellen, die hemmenden Neuronen, kontrolliert.
[b]Tests bei Dravet-Syndrom erfolgreich[/b]
Laut Mei ist die Balance zwischen den erregenden und hemmenden Neuronen für alles was wir tun von entscheidender Bedeutung. „Ist diese Balance gekippt, so dass die erregenden Neuronen sehr aktiv sind, gibt es Probleme. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es zu einer Epilepsie kommt." Zwei Mechanismen verursachen Epilepsie. Einer ist genetisch, der andere umweltbedingt. Beim Dravet-Syndrom ist der Natriumkanal mutiert und ermöglicht so erregenden Neuronen zu fehlzuzünden und epileptische Anfälle auszulösen. Laut Mei wäre es großartig, einen Mechanismus zu finden, der es erlaubt, die Natriumkanäle stabiler zu machen.
[b]Neddylierung entscheidend[/b]
Die Forscher fanden heraus, dass eine chemische Reaktion im Gehirn, die Neddylierung, die Natriumkanäle bei Mausmodellen stabilisiert. Als das Team eine Maus herstellte, der das Protein fehlte, dass für die Neddylierung bei hemmenden Neuronen erforderlich ist, entwickelte das Tier eine Epilepsie. Das überraschende Auftreten der Krankheit brachte die Forscher dazu, den Vorgang der Neddylierung näher zu erforschen. Sie entdeckten schließlich, dass die Neddylierung für den Natriumkanal eine entscheidende Rolle spielt. „Haben wir diese chemische Reaktion unter Kontrolle, könnte das helfen auch Epilepsie zu kontrollieren."
[b]Weitere Studien geplant[/b]
Laut Mei lieferten die Forschungsergebnisse Beweise dafür, dass eine Mutation bei Patienten mit Epilepsie über ein Problem mit der Neddylierung verfügt. Damit liege nahe, dass Neddylierungatheorie auch beim Menschen Gültigkeit haben dürfte. In einem nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler Medikamente oder Ansätze identifizieren, die diese chemische Reaktion beeinflussen und so den Natriumkanal stabilisieren können. Die Forscher führen weitere Tests durch, um herauszufinden, ob diese Ergebnisse auch bei anderen Arten von Epilepsie Gültigkeit haben. Die Forschungsergebnisse wurden im „Journal of Clinical Investigation" veröffentlicht.
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