pte20210511038 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Hydrogel wirkt gegen alle Arten von Bakterien

Antimikrobielle Peptide erstmals erfolgreich stabilisiert - Direkter Einsatz auf Wunden vorstellbar


Neues Hydrogel: Schutz vor Bakterien (Foto: Anna-Lena Lundqvist, chalmers.se/en)
Neues Hydrogel: Schutz vor Bakterien (Foto: Anna-Lena Lundqvist, chalmers.se/en)

Göteborg (pte038/11.05.2021/11:30)

Forscher der Chalmers University of Technology https://www.chalmers.se/en haben ein neues Material entwickelt, das die Infektion von Wunden verhindert. Das Hydrogel wirkt gegen alle Arten von Bakterien so auch gegen Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind. Laut den Wissenschaftlern bietet dieses neue Material eine große Hoffnung bei der Bekämpfung eines wachsenden weltweiten Problems. Laut dem leitenden Wissenschaftler Martin Andersson konnte bei Tests mit dem neuen Material bei verschiedenen Arten von Bakterien eine hohe Wirksamkeit festgestellt werden. Das Team arbeitet bereits seit Jahren an der Forschung und Entwicklung dieses neuen Materials. 

Der Wirkstoff in dem neuen bakteriziden Material besteht aus antimikrobiellen Peptiden, kleinen Proteinen, die natürlich im Immunsystem vorkommen. Laut Andersson besteht dabei nur ein sehr geringes Risiko, dass die Bakterien eine Resistenz entwickeln, da sie sich nur auf die äußersten Membrane der Bakterien auswirken. „Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum es so interessant ist, mit ihnen zu arbeiten." 

Forscher haben bereits seit langem versucht, Möglichkeiten zu finden,

 diese Peptide in medizinischen Produkten einzusetzen. Bis jetzt jedoch ohne Erfolg. Das Problem besteht darin, dass sie sich schnell abbauen, wenn sie mit Körperflüssigkeiten wie Blut in Kontakt kommen. Die aktuelle Studie beschreibt, wie es den Forschern gelungen ist, dieses Problem durch die Entwicklung eines nanostrukturierten Hydrogels zu überwinden, in dem die Peptide auf Dauer gebunden sind. So entsteht dann ein schützendes Umfeld. 

[b]Einsatz direkt auf der Haut[/b]

Das neue Material erlaubt es, die Peptide direkt auf Wunden und Verletzungen auf dem Körper aufzutragen. Infektionen können damit verhindert und behandelt werden. Das Material ist nicht giftig und kann daher direkt auf der Haut eingesetzt werden. Seine Flexibiität soll auch einen Einsatz bei verschiedenen Produkten ermöglichen. Derzeit läuft eine Studie zur Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten als Wundspray.

Laut Edvin Blomstrand, einem der Hauptautoren, ist das neue Material sehr viel versprechend. Es ist für die eigenen Zellen des Körpers harmlos und sanft zur Haut. Laut den Forschern handelt es sich bei dem neuen Material um das erste Medizinprodukt, das erfolgreich antimikrobielle Peptide in einer klinisch und kommerziell umsetzbaren Art erfolgreich nutzt. Das Startup-Unternehmen Amferia wird das Hydrogel auf den Markt bringen. Derzeit laufen klinische Studien. Eine CE-Kennzeichnung soll 2022 abgeschlossen sein. Eine Version als Wundpflaster wird derzeit zur Behandlung von Haustieren getestet. Die Forschungsergebnisse wurden in „ACS Biomaterials Science & Engineering" veröffentlicht.

(Ende)
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