Biologisch abbaubares Plastik birgt Gefahren
Laut Northeastern University können beim Zerfall des Kunststoffes Mikropartikel entstehen
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Ravinder Dahiya: Forscher will Mikroplastikgefahr bannen (Foto: Matthew Modoono, northeastern.edu) |
Boston (pte003/24.12.2025/12:30)
Biologisch abbaubare Elektronik könnte den Anfall von Elektroschrott verringern und vor allem Regionen schützen, in denen ausgediente Geräte nicht eingesammelt werden können. Das scheint ein Beitrag zum Umweltschutz zu sein, doch Ravinder Dahiya von der Northeastern University ist anderer Meinung. Bei der Zersetzung dieser Art von Elektronik könne Mikroplastik entstehen, das für Tiere, Pflanzen und letztlich auch für den Menschen gefährlich sei. Im Fokus steht vor allem der Kunststoff "PEDOT:PSS".
Zellulose und Seidenfibroin
Laut der Untersuchung der Experten wird der Kunststoff vor allem für medizinische Geräte genutzt und löst sich erst nach acht Jahren weitgehend auf. Dabei blieben Mikrofragmente übrig. Dahiya und Sofia Sandhu haben die biologische Abbaubarkeit von zwei kurzlebigen elektronischen Geräten untersucht, einem teilweise abbaubaren Drucksensor und einem vollständig abbaubaren Fotodetektor.
Während natürliche Polymermaterialien wie Zellulose und Seidenfibroin eine hohe Abbaurate aufweisen und Nebenprodukte freisetzen, die für die Umwelt nicht schädlich sind, können andere Materialien, wie eben PEDOT:PSS, durchaus gefährlich sein, so die Forscher. Biologisch abbaubare Elektronik hat in den vergangenen zehn Jahren an Popularität gewonnen, insbesondere bei der Entwicklung medizinischer Geräte wie essbarer Elektronik.
Entsorgung soll abgeschafft werden
Da das globale Interesse immer mehr zunimmt, soll der weltweite Markt für biologisch abbaubare Elektronikpolymere nach 126 Mio. Dollar (2024) nach einer vorsichtigen Schätzung des Marktforschungsunternehmens Grand View Research bis 2033 einen Wert von 246 Mio. Dollar erreichen.
Dahiyas Ziel ist es, Elektronik zu entwickeln, die nicht nur den werbewirksamen Stempel "biologisch abbaubar" trägt, sondern bei der Zersetzung die Umwelt tatsächlich nicht belastet, besser noch: ihr nützt, indem die Zerfallsprodukte den Boden optimieren. "Unser langfristiges Ziel ist es, all diese Materialien durch umweltfreundliche Maschinen zu ersetzen und schließlich Elektronik zu entwickeln, die überhaupt keine Entsorgung von Elektronikschrott erfordert", sagt er abschließend.
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