USA: Abwicklung von Medicaid schadet chronisch Kranken
Geringes Einkommen wirkt sich direkt negativ auf medizinische Behandlung der Betroffenen aus
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USA: Armut verschlechtert medizinische Versorgung (Foto: Margit Wallner, pixabay.com) |
Ann Arbor (pte009/02.05.2025/10:30)
Die Einstellung des US-Gesundheitsfürsorgeprogramms Medicaid hat fatale Folgen für Kinder und junge Erwachsene mit Depressionen, Schizophrenie, ADHS, Asthma und Epilepsie. Sie müssen ihre Medikamente regelmäßig einnehmen, was infolge dessen nicht mehr gewährleistet ist. In den USA haben Unterbrechungen der Einnahme laut einer Studie von Michigan Medicine häufiger in Bundesstaaten stattgefunden, die während der kürzlich durchgeführten Abwicklung von Medicaid über die größten Rückgänge bei der Einschreibung verfügten.
Abwicklung ab April 2023
Medicaid richtet sich an US-Bürger mit geringem Einkommen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen, wurde bislang von den Bundesstaaten organisiert und paritätisch mit der US-Regierung finanziert. Mit April 2023 endeten die Förderkriterien, die seit dem Beginn der Pandemie von der US-Regierung zusätzlich finanziert wurden. Die Bundesstaaten mussten sich dafür verpflichten, niemanden mehr aus diesen Gesundheitsfürsorgeprogramm auszuschließen. Mit der Abwicklung wurden die Versicherten darüber informiert, dass sie sich erneut zertifizieren und Unterlagen einreichen müssen.
Derzeit sind fast 72 Millionen US-Amerikaner über Medicaid krankenversichert. Weitere 7,2 Mio. Kinder sind bei CHIP eingeschrieben. Dieses Programm wird ebenfalls von Medicaid finanziert. Unter der Leitung von Kao-Ping Chua analysierten die Forscher jetzt die landesweiten Verschreibungsdaten bei Personen im Alter bis zu 25 Jahren. Dafür nutzten sie fünf Klassen von Medikamenten gegen chronische Erkrankungen für den Zeitraum vor der Abwicklung von Medicaid.
Keine Rezepte mehr
Junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren hörten in Bundesstaaten mit dem größten Rückgang der Medicaid-Anmeldungen eher mit der Einlösung ihrer Rezepte auf. Kinder in Bundesstaaten mit dem größten Rückgang der Anmeldungen bei Medicaid oder dem Children's Health Insurance Plan (CHIP) erlebten bei bestimmten chronischen Erkrankungen größere Unterbrechungen der Behandlung. Sie erwiesen sich jedoch als weniger konsistent als junge Erwachsene.
Zu den Bundesstaaten mit 17 Prozent oder mehr Rückgang der Einschreibungen gehörten laut dem Fachmagazin "Pediatrics" Arkansas, Georgia, Iowa, Idaho, Kansas, Montana, New Hampshire, Oklahoma, South Dakota, Texas, Utah, Wisconsin und West Virginia. Die geringsten Rückgänge mit vier Prozent oder weniger verzeichneten Kalifornien, Connecticut, District of Columbia, Hawaii, Illinois, Kentucky, Maryland, Maine, North Carolina, Nevada, New York, Rhode Island und Tennessee.
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