pte20210426001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Mikroben können Klimakatastrophe verhindern

Abbau von Pflanzen ohne Methanausstoß laut Forschern aus den USA und China möglich


Heiße Quellen in China (Foto: Jian-Yu Jiao/Sun, sysu.edu.cn/en)
Heiße Quellen in China (Foto: Jian-Yu Jiao/Sun, sysu.edu.cn/en)

Austin/Guangzhou (pte001/26.04.2021/06:00)

Brockarchaeota können helfen, die Klimakatastrophe, die der Welt droht, zu verhindern. Die Mikroorganismen, die für Mensch und Tier höchst unwirtliche Umgebungen wie heiße schwefelhaltige Quellen lieben, haben eine hilfreiche Eigenart. Sie können abgestorbene Pflanzen abbauen, ohne dabei Methan zu erzeugen. Dieses Gas hat eine 25 Mal schlimmere Auswirkung auf die Erderwärmung als Kohlendioxid.

[b]Umdenken bei den Klimaforschern[b]

„Klimaforscher sollten diese neuen Mikroben in ihren Modellen berücksichtigen, um genauer zu verstehen, wie sie sich auf den Klimawandel auswirken werden", sagt Brett Baker, Assistenzprofessor am meereswissenschaftlichen Institut der University of Texas https://www.utexas.edu/ in Austin. Er hat die Mikroorganismen gemeinsam mit Forschern der Sun Yat-Sen University http://www.sysu.edu.cn/en/ in Guangzhou/China identifiziert.

[b]Rekonstruktion aus genetischem Material[/b]

Die Mikroorganismen sind nach dem amerikanischen Mikrobiologen Thomas Brock benannt, der am 4. April 2021 starb. Er hat sein ganzes wissenschaftliches Leben der Erforschung so genannter Hyperthermophilen gewidmet, also Mikroorganismen, die heiße Quellen lieben. Bisher konnten diese Mikroorganismen noch nicht im Labor gezüchtet werden. Auch mikroskopische Aufnahmen gibt es nicht. Dennoch konnten sie identifiziert werden, indem die Forscher die Genome der Mikroorganismen aus genetischem Material rekonstruieren, das sie aus heißen Quellen in China und hydrothermalen Sedimenten im Golf von Kalifornien sammelten.

[b]Einzigartige ökologische Position[/b]Die Wissenschaftler identifizierten auch Gene, die darauf hinweisen, wie sie Nährstoffe verbrauchen, Energie produzieren und Abfall erzeugen. „Sie verwenden einen neuartigen Stoffwechsel, von dem wir nicht wussten, dass er existiert", sagt Valerie De Anda, die zum Team gehört. „Das ist sehr wichtig, weil marine Sedimente das größte Reservoir an organischem Kohlenstoff auf der Erde sind. Diese Mikroben recyceln Kohlenstoff, ohne Methan zu produzieren. Dies gibt ihnen in der Natur eine einzigartige ökologische Position." Sie vermutet, dass dieser Stoffwechsel in der Biotechnologie, der Landwirtschaft und der Herstellung von umweltverträglichen Treibstoffen eine Rolle spielen könnte. 

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