pte20210422004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Vitamin C schützt Embryos vor Amnesie

Antioxidanzien verhindern laut Forschern der University of Cambridge frühes Altern des Gehirns


Babybauch: Vitamin C schützt Ungeborenes vor Amnesie (Foto: alt_f4, pixelio.de)
Babybauch: Vitamin C schützt Ungeborenes vor Amnesie (Foto: alt_f4, pixelio.de)

Cambridge (pte004/22.04.2021/06:15)

Babys, die im Mutterleib zu wenig Sauerstoff bekommen, haben oft eingeschränkte Gedächtnisfunktionen, wenn sie erwachsen sind. Darauf deuten Experimente von Forschern der University of Cambridge http://www.cam.ac.uk mit Laborratten hin. Sie fanden heraus, dass es ganz einfache Behandlungsmethoden gibt, die das verhindern.

Schlechte Sauerstoffversorgung im Mutterleib - bekannt als fetale Hypoxie - ist eine der häufigsten Komplikationen in der menschlichen Schwangerschaft. Sie lässt sich diagnostizieren, wenn sich bei routinemäßigen Ultraschalluntersuchungen herausstellt, dass das Baby nicht normal wächst. Sie kann auch bei Erkrankungen einer Mutter wie Präeklampsie, Infektion der Plazenta, Schwangerschaftsdiabetes oder Fettleibigkeit auftreten.

[b]Weniger Blutgefäße und Gehirnzellen[/b]

Fetale Hypoxie verhindert die normale Entwicklung der Blutgefäße des Ungeborenen. Außerdem werden weniger Gehirnzellen gebildet und dazu noch die Verbindungen zwischen ihnen reduziert. Die Folge ist eine vorzeitige Alterung des Gehirns. „Es ist ganz schön aufregend, dass wir möglicherweise eine ganz einfache Behandlungsmöglichkeit haben, diese Alterung zu verhindern", sagt Dino Giussani, Professor für Physiologie und Neurowissenschaften an der Universität, der die Experimente leitete. Bei den Laborratten hatte Vitamin C, in hohen Dosen schwangeren Ratten verabreicht, eine äußerst positive Wirkung.

[b]Suche nach einer Vitanin-C-Alternative[/b]

Menschen lässt sich dieses Antioxidanz, das unter anderem so genannte freie Radikale unschädlich macht, das sind aggressive Moleküle, die Krebs auslösen können, in hohen Dosen nicht einsetzen, weil die Nebenwirkungen zu groß sind. Deshalb suchen die Forscher jetzt nach ähnlich wirksamen Alternativen.

[b]Das Gehirn war deutlich kleiner[/b]

Bei den Experimenten lebte eine Gruppe von schwangeren Ratten in einer Atmosphäre, die 13 Prozent Sauerstoff enthielt, also deutlich weniger als normale Luft, die die zweite Gruppe atmen konnte. Außerdem erhielt die Hälfte beider Gruppen Vitamin C, das mit dem Trinkwasser verabreicht wurde. Vier Monate nach der Geburt, das entspricht dem Erwachsenenalter beim Menschen, wurden die Tiere auf ihre Gedächtnisleistung hin getestet. Es zeigte sich, dass alle Tiere von Müttern, die normale Luft geatmet hatten, normal reagierten, ebenso die Nachkommen der Mütter, die reduziertem Sauerstoffgehalt ausgesetzt waren, jedoch Vitamin C bekommen hatten. Der Teil des für das Gedächtnis zuständigen Teils des Gehirns von Nachkommen der Mütter, die an Sauerstoffarmut gelitten und kein Vitamin C bekommen hatten, war deutlich kleiner ausgebildet, stellten die Forscher fest.

„Wir müssen präventive Medizin schon vor der Geburt anwenden, um die langfristige Gesundheit des Gehirns zu schützen", fordert Giussani.

(Ende)
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