pte20210421002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Geldsorgen sind schlimmer als Einsamkeit

Britische Wissenschaftler gehen Auswirkungen von Kontaktbeschränkungen auf den Grund


Ältere leiden weniger unter der Einsamkeit (Foto: uschi dreiucker, pixelio.de)
Ältere leiden weniger unter der Einsamkeit (Foto: uschi dreiucker, pixelio.de)

Edinburgh (pte002/21.04.2021/06:05)

Geldsorgen belasten die Menschen deutlich stärker als die Einsamkeit, die während der Covid-19-Pandemiedurch Kontaktsperren ausgelöst wird. Das zeigte die Auswertung der Daten von 7000 Briten durch Amy Andrada und Ugur Ozdemir von der University of Edinburgh https://www.ed.ac.uk/. Die Daten erfassten die Wissenschaftler 2019, also vor dem Ausbruch der Pandemie, und 2020. Sie teilten die Befragten in Gruppen ein um die Auswirkungen von ethnischer Zugehörigkeit, Alter, Familie und finanzieller Situation vergleichbar zu machen.

[b]Ethnische Minderheiten weniger betroffen[/b]Andrada trug die Ergebnisse auf der Online-Jahreskonferenz der British Sociological Association 

https://www.britsoc.co.uk/

 vor. Zunächst ging es um einen Vergleich zwischen 2019 und April 2020. Danach nahm die Unzufriedenheit mit ihrem Leben bei 20- bis 39-Jährigen, Frauen und Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten überproportional zu. Angehörige ethnischer Minderheiten und Menschen mit engen Freunden und Partnern waren dagegen weniger stark betroffen

Im zweiten Teil der Untersuchung ging es um Daten aus April und Juli 2020, als die Kontaktbeschränkungen drei Monate andauerten. Danach nahm die Unzufriedenheit derjenigen, die finanzielle Schwierigkeiten hatten, um 27 Prozent zu. Bei denen ohne Geldsorgen registrierten die Forscher eine Zunahme von lediglich einem Prozent.

[b]Ältere stecken Kontaktbeschränkungen leichter weg[/b]

Menschen, die älter sind als 80 Jahre, stecken Kontaktbeschränkungen offenbar leichter weg als jüngere. Laut Umfrage sank deren Wohlbefinden um nur vier Prozent. Bei Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren waren es zehn Prozent. Kurios muten die Ergebnisse bei Menschen an, die in einer Partnerschaft leben. Bei Männern stieg die Unzufriedenheit um 3,5 Prozent an, bei denen, die allein leben, um 7,5 Prozent. Bei Frauen lagen die Prozentzahlen bei 3,7 beziehungsweise 5,5 Prozent. Allein lebende Frauen stecken Einsamkeit also besser weg als Männer.

[b]Partnerschaft ist hilfreich[/b]

„Während der Pandemie können enge Beziehungen ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden sein", so Andrada während der Konferenz. „Eltern mit älteren Kindern begannen sich besser zu entwickeln, und Männer profitierten erheblich davon, mit einem Partner zusammen zu leben. Bei Frauen mit unterschiedlichen Lebensumständen wurde jedoch kein Effekt festgestellt. "

(Ende)
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