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Schlaganfälle: App rettet Indianern das Leben

Frühzeitiges Screening mit günstigem Verfahren in Form eines mobilen Elektrokardiogramms


Kurven eines klassischen Elektrokardiogramms (Foto: Michael Bührke, pixelio.de)
Kurven eines klassischen Elektrokardiogramms (Foto: Michael Bührke, pixelio.de)

Oklahoma City (pte002/23.04.2021/06:05)

Ein spezieller Sensor, auf den ein Finger gelegt wird, und eine App verwandeln das Smartphone in ein mobiles Elektrokardiogramm, das innerhalb von 30 Sekunden Störungen des Herzens wie das so genannte stille Vorhofflimmern nachweist. Dieses kann Schlaganfälle verursachen, wird aber von den Betroffenen oft nicht bemerkt. US-Ärzte haben das Verfahren jetzt eingesetzt, um dieses Vorhofflimmern bei Indianern zu diagnostizieren.

[b]Suche nach stillem Vorhofflimmern[/b]

„Wir wissen, dass das Risiko von Vorhofflimmern bei Menschen bestimmter ethnischer Gruppen, insbesondere bei Indianern, hoch ist. Deshalb wollten wir herausfinden, ob wir stilles Vorhofflimmern feststellen können", sagt Professor Stavros Stavrakis, Kardiologe im Universitätskrankenhaus der University of Oklahoma https://www.ou.edu/ in Oklahoma City, der die Studie geleitet hat. Etwa ein Drittel der Schlaganfälle werde durch Vorhofflimmern verursacht, so der Mediziner.

[b]deutlich höhere Trefferquote[/b]

Das Team um Stavrakis testete 1019 Indianer mit diesem smartphone-basierten Verfahren. Sie waren älter als 50 Jahre, 63 Prozent waren Frauen. Bei 15 Getesteten wurde Vorhofflimmern festgestellt, das entspricht 1,5 Prozent. Bei fast allen war das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, sehr groß. Acht dieser Menschen war jünger als 65. Die Vergleichsgruppe, 1267 Personen groß, wurde mit Standardverfahren untersucht. Hier lag die Trefferquote bei vier, das sind ganze 0,3 Prozent. 

[b]Potenzial zur Verbesserung der Gesundheit[/b]

„Unsere Studie zeigt, dass wir eine sehr einfache und genaue Methode zum Screening und Diagnostizieren von Vorhofflimmern haben", so Stavrakis. „Dieser kostengünstige Ansatz bietet ein echtes Potenzial zur Verbesserung der Gesundheit." Indianer entwickeln Herz-Kreislauf-Erkrankungen in einem früheren Alter als im nationalen Durchschnitt. Mehr als ein Drittel der Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Indianern ereignen sich vor dem 65. Lebensjahr. Das US-Gesundheitswesen empfiehlt, mit einem Screening von Vorhofflimmern erst bei einem Alter von 65 zu beginnen. Für Indianer sei das zu spät, so Stavrakis.

[b]Frühzeitige Behandlung möglich[/b]

„Unsere Studie zeigt, dass das Screening in einem jüngeren Alter viele Fälle von Vorhofflimmern aufdeckt, die nach den aktuellen Altersempfehlungen übersehen worden wären", sagt der Kardiologe. „Wir haben die Möglichkeit, durch eine Ausweitung von Tests mit dem Verfahren auf Smartphonebasis eine frühzeitige Behandlung einzuleiten."

(Ende)
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