Mundspülungen töten auch nützliche Mikroben
Experten der Rutgers University denken um - Natürliches Mittel mit Kräutern wirkt viel selektiver
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Mund: Spülungen können der Gesundheit sogar schaden (Foto: Daniel Albany, pixabay.com) |
New Brunswick/Aventura (pte001/03.07.2025/06:00)
Forscher der Rutgers University kritisieren die Werbeversprechen von Herstellern von Mundspülungen. Das Abtöten von 99,9 Prozent aller Bakterien schade dem Organismus eher, da neben den schädlichen auch nützliche Erreger eliminiert würden. Ein naturheilkundliches Mundwasser mit pflanzlichen Inhaltsstoffen bekämpfe dagegen gezielt die krankheitserregenden Bakterien und erhalte gleichzeitig die schützenden Mikroben, die für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch sorgen.
Gegen komplette Ausrottung
"Das ist ein Paradigmenwechsel. Wir gehen weg von der vollständigen Ausrottung aller Bakterien und konzentrieren uns nun auf Selektivität. Wir wollen die guten Bakterien erhalten und gleichzeitig die schlechten bekämpfen", so Forscher Georgios Kotsakis. Die Experten haben das in den USA erhältliche, derzeit aber vergriffene natürliche Mundwasser "StellaLife VEGA Oral Care Rinse" im Vergleich zu den konventionellen Produkten Chlorhexidin und Listerine Cool Mint getestet.
Die Wissenschaftler setzten verschiedene Mundbakterien jedem Präparat aus und beobachteten ihr Wachstum über mehrere Tage hinweg. Die natürliche Mundspülung reduzierte die Populationen schädlicher Bakterien wie Fusobacterium nucleatum und Porphyromonas gingivalis deutlich, während nützliche Arten wie Streptococcus oralis und Veillonella parvula überlebten - aus Sicht der Wissenschaftler eine wichtige Erkenntnis in Sachen Gesundheitsförderung.
Millionenfache Vernichtung
Chlorhexidin und Listerine eliminierten dagegen sowohl nützliche als auch schädliche Bakterien. Chlorhexidin war besonders aggressiv und reduzierte einige Populationen nützlicher Bakterien um das Millionenfache. "Diese guten Bakterien haben wichtige Funktionen. Sie töten sogar einige der schädlichen Bakterien ab", verdeutlicht Kotsakis.
Die Ergebnisse aus der Petrischale lassen sich allerdings nicht unbedingt auf den Mund mit Zähnen, Speichel und Zucker aus der Nahrung übertragen, heißt es. Die von StellaLife finanzierte Studie hat weder die Bildung von Karies noch Zahnfleischbluten gemessen. Nun sind klinische Studien geplant, die die tatsächliche Wirkung der Präparate aufdecken. "Antiseptisches Mundwasser kann für die kurzfristige Anwendung gegen bestimmte Munderkrankungen wertvoll sein, sollte aber nicht langfristig verwendet werden", rät Kotsakis.
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