Führungskräfte fördern eher die Ja-Sager
Kritische Stimmen und Querdenker laut Studien der North Carolina State University unbeliebt
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Daumen hoch: Führungskräfte bevorzugen eher Ja-Sager (Symbolbild: Alexandra Koch, pixabay.com) |
Raleigh (pte001/30.07.2025/06:00)
Mitarbeiter, die Probleme erkennen und Lösungsvorschläge machen, sind zwar wichtig für den Erfolg eines Unternehmens. Doch Führungskräfte ziehen meist die Ja-Sager vor, die bequem sind, aber dem Unternehmen weniger nützen. Das zeigen zwei Studien unter Beteiligung von Bradley Kirkman von der North Carolina State University.
Kritiker wertvoll für Unternehmen
"Wir wissen, dass Mitarbeiter, die kritische Stimmen erheben, sich positiv auf das Unternehmensergebnis auswirken, da sie kreativer sind, mehr Verantwortung übernehmen, innovativer sind und ihr Wissen häufiger teilen", so Kirkman. Er wollte ergründen, warum Manager "kritische Stimmen" eher zugunsten von "unterstützenden Stimmen" ignorieren.
Erstere beziehen sich auf Fälle, in denen ein Mitarbeiter Bedenken hinsichtlich des Status quo äußert, Widerstand gegen Entscheidungen der Führung leistet und potenzielle Probleme der Unternehmensstrategie aufzeigt. Eine unterstützende Stimme bezieht sich auf Fälle, in denen ein Mitarbeiter den Status quo unterstützt, Führungskräfte ermutigt und den Arbeitsplatz lobt.
Für die erste Studie haben die Forscher 143 Führungskräfte aus verschiedenen Branchen in China und 266 ihrer Mitarbeiter rekrutiert. Alle füllten jeweils drei Fragebögen über einen Zeitraum von sechs Wochen aus. Jeder Fragebogen war so konzipiert, dass er das Verhalten sowohl der Führungskräfte als auch der Mitarbeiter erfasste und festhielt, wie das Verhalten der Mitarbeiter das Verhalten der Führungskräfte beeinflusste und wie diese ihre Mitarbeiter wahrnahmen.
Zwei Studien, dasselbe Ergebnis
An der zweiten Studie haben 528 US-Bürger teilgenommen. Diese sollten in die Rolle von Führungskräften schlüpfen. Sie mussten entscheiden, wie sie Mitarbeiter behandeln, die unterschiedlich beschrieben wurden, als Kritiker und als Ja-Sager. "Mitarbeiter, die eine herausfordernde Stimme zeigten, wurden seltener befördert als Mitarbeiter, die eine unterstützende Stimme verwendeten. Mit anderen Worten: Manager bevorzugten Ja-Sager gegenüber Querdenkern", betont Kirkman.
"Die Gründe für dieses Verhalten waren in beiden Studien dieselben. Manager empfanden Mitarbeiter, die eine herausfordernde Sprache verwendeten, als Bedrohung für ihre Führungsposition. Auf der anderen Seite empfanden Führungskräfte die Verwendung einer unterstützenden Sprache als Zeichen dafür, dass der Mitarbeiter die Ziele des Managers teilte", sagt der Forscher.
Führungskräfte fühlten sich durch herausfordernde Äußerungen nicht bedroht, wenn ein Mitarbeiter gleichzeitig ein hohes Maß an hilfsbereitem Verhalten zeigte. "Wenn ein Mitarbeiter bereit war, sich anzustrengen und sich einzubringen, wenn es darauf ankam, beispielsweise indem er Führungskräfte bei hoher Arbeitsbelastung unterstützte, fühlten sich Führungskräfte nicht bedroht, wenn dieser Mitarbeiter Probleme hervorhob oder Bedenken äußerte", schließt Kirkman.
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