pte20250903015 in Leben

Wissenschaftler halten Neutrophile im Zaum

Körpereigene Immunantwort auf Entzündungen bei Älteren lässt sich individuell anpassen


FNPs (links oben) binden an Neutrophile (oben rechts) (Bild: hhu.de, Pascal Bouvain)
FNPs (links oben) binden an Neutrophile (oben rechts) (Bild: hhu.de, Pascal Bouvain)

Düsseldorf (pte015/03.09.2025/12:30)

Forscher der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und des Universitätsklinikums Düsseldorf haben Neutrophile mit einem theranostischen Ansatz sichtbar gemacht und modulieren deren Funktion damit gezielt. Details sind in "Advanced Science" nachzulesen.

Neutrophile Granulozyten sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen und zentraler Bestandteil des Immunsystems. Häufig sind sie ein erster Indikator für eine Infektion und bekämpfen diese frühzeitig im entzündeten Gewebe. Bei einem Überschuss können sie jedoch auch zu schweren Gewebeschädigungen führen und den Krankheitsverlauf verschlechtern.

Erfolge im Mausmodell

In einem Colitis-Mausmodell haben die Experten neutrophilenspezifische Peptide eingesetzt, die an fluorhaltige Nanopartikel (FNP) gekoppelt wurden. So ließ sich im MRT die Wanderung der Neutrophilen präzise verfolgen, ohne deren Funktion zu beeinträchtigen.

Zudem ist es den Forschern gelungen, die Neutrophilen mithilfe inhibitorischer oder stimulierender Liganden zelltypspezifisch in unterschiedliche Richtungen zu steuern. So wurde eine übermäßige Ausschüttung von Neutrophilen im entzündeten Gewebe gezielt verhindert.

Richtiges Maß wichtig

"Die gezielte Aktivierung von Neutrophilen könnte perspektivisch eine Möglichkeit darstellen, eine eingeschränkte Immunfunktion bei älteren Menschen zu überwinden. Dabei ist jedoch entscheidend, die Stärke der Stimulation streng zu überwachen, um eine Überreaktion zu verhindern", unterstreicht HHU-Projektleiter Ulrich Flögel.

Der theranostische Ansatz eröffne so die Möglichkeit, entweder die Immunantwort gezielt zu verstärken, um Infektionen effizienter zu bekämpfen, oder eine überschießende Abwehrreaktion abzumildern und damit Heilungsprozesse entscheidend zu fördern. Der neue Ansatz könnte demnach eine Grundlage zur Funktionalisierung von Neutrophilen darstellen.

(Ende)
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