pte20250505015 in Leben

Strahlentherapie revolutioniert Krebsbehadlung

"ESTRO 2025": Große Operationen werden bei Mastdarm- und Analkrebs vermehrt überflüssig


Krebstherapie: personalisierter Ansatz auf dem Vormarsch (Foto: pixabay.com, Darko Stojanovic)
Krebstherapie: personalisierter Ansatz auf dem Vormarsch (Foto: pixabay.com, Darko Stojanovic)

Wien (pte015/05.05.2025/10:30)

Fünf internationale Studien haben bei dem Kongress "ESTRO 2025" gezeigt, dass es bei der Behandlung von Mastdarmkrebs und Analkrebs zu einem grundlegenden Paradigmenwandel kommt. Die Strahlentherapie ermöglicht sicherere, wirksamere und organerhaltende Alternativen zu den bisherigen großen operativen Eingriffen. Allein Mastdarmkrebs gehört in Europa mit mehr als 125.000 diagnostizierten Rektumkarzinomen zu den häufigsten Krebserkrankungen in Europa.

Tumorkontrolle verbessert

Laut der "ACT4 PLATO"-Studie unter der Leitung von David Sebag-Montefiore ermöglicht die intensitätsmodulierte Strahlentherapie bei Analkrebs im Frühstadium eine sehr gute Tumorkontrolle mit weniger Nebenwirkungen. Dabei wurde eine geringere und hochkonzentrierte Strahlenbehandlung eigesetzt. Diese randomisierte Phase-II-Studie ist in Großbritannien an 28 Einrichtungen durchgeführt worden.

Der "STAR TREC"-Studie nach sind organerhaltende Strategien für Patienten möglich, die nur mit Strahlentherapie behandelt worden sind. Gleiches gelte für Patienten, die Strahlentherapie und Chemotherapie erhalten haben. Bei den 344 internationalen Patienten erübrigte sich bei 80 Prozent der mit Radiochemotherapie und bei 61 Prozent der nur mit Strahlentherapie behandelte eine Operation.

Komplette Remission möglich

Die in Großbritannien durchgeführte "PRIME RT"-Studie zeigt, dass nur fünf ambulante Einheiten Strahlentherapie in Kombination mit einer Immuntherapie ausreichen, um bei 67 Prozent der Teilnehmern eine komplette Remission zu erreichen. Das bedeutet, dass sich keine Anzeichen von Krebs mehr nachweisen ließen.

Ähnlich erfolgreich war die chinesische Studie "STELLAR II". Hier erfolgte die Behandlung mit einer Kombination aus Immuntherapie, einer kurzen Strahlenbehandlung und Chemotherapie. Sie führte bei 45,5 Prozent der Patienten zu einem völligen Verschwinden des Tumors. Bei der Standardbehandlung ließ sich nur eine Erfolgsrate von 25 Prozent erreichen.

Die chinesische "Phase II Studie STELLAR" schließlich begleitete 591 Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkrebs fünf Jahre lang. Eine kurze Strahlentherapie gefolgt von einer Chemotherapie im Vergleich mit einer langfristigen Chemotherapie verbesserte das Überleben um 8,4 Prozent. Dabei kam es zu keinen negativen Auswirkungen auf die anorektale Funktion oder die Lebensqualität.

(Ende)
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