US-Zölle drücken Stimmung in Autoindustrie
Geschäftsklimaindex des ifo Instituts ist im April auf minus 30,7 Punkte leicht zurückgegangen
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Container: US-Zollpolitik belastet deutsche Automobilindustrie (Foto: bahonya, pixabay.com) |
München/Kiel (pte022/05.05.2025/13:50)
Der Geschäftsklimaindex des ifo Instituts zur deutschen Automobilindustrie ist im April leicht zurückgegangen und auf minus 30,7 Punkte gesunken. Im März standen hier noch minus 30,5 Punkte. Im April in Kraft getretene US-Zölle hätten positive Geschäftsentwicklungen, vor allem im europäischen Markt, quasi im Keim erstickt.
Mehr Aufträge aus dem Euroraum
Die von den ifo-Forschern befragten Unternehmen bewerten die aktuelle Geschäftslage etwas besser, wenngleich immer noch auf sehr niedrigem Niveau: Der Indikator ist im April auf minus 36,4 Punkte gestiegen, von minus 39,6 Punkten im März. Die Erwartungen sind dagegen von minus 20,9 Punkten im März auf minus 24,8 Punkte im April gesunken.
Positive Signale lassen sich aus den Auftragsbüchern deuten - im April waren deutlich mehr Unternehmen mit ihrem Auftragsbestand zufrieden als im Vormonat. Hier dürften die seit Ende 2024 gestiegenen Auftragseingänge aus dem Euroraum eine wichtige Rolle spielen. Diese machen immerhin ein Drittel aller Exporte der deutschen Autoindustrie aus.
Parallelen zu den 1930er-Jahren
Für den europäischen Markt beurteilen die Unternehmen ihre Wettbewerbsposition deutlich besser als in den beiden vorangegangen Quartalen. Die Aussichten werden allerdings von den seit Anfang April geltenden Zöllen auf Exporte von Autos und Autoteilen in die USA nach unten gezogen: Die Exporterwartungen der Unternehmen sind im April daher deutlich gesunken.
Die Wirtschaftsexperten des Kiel Instituts für Weltwirtschaft sehen in der US-Zollpolitik bereits Parallelen zu den wirtschaftlichen Verwerfungen der 1930er-Jahre - mit dem Potenzial für eine globale Wirtschaftskrise. Damals führten die USA protektionistische Zölle ein. Handelspartner der USA reagierten mit Vergeltungsmaßnahmen, und die Handelsströme brachen zusammen. Darüber hinaus begannen die Länder auch, ihre Währungen als Waffe einzusetzen.
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