Schnelldiagnose für Bluthochdruck entwickelt
PET-Kamera zeigt Fehlfunktion der zu viel des Hormons Aldosteron produzierenden Nebenniere
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MRT: Hier wird die Ursache für Bluthochdruck sichtbar (Foto: eendeckel, pixabay.com) |
London (pte001/28.11.2025/06:00)
Mit einem nur zehn Minuten dauernden bildgebenden Verfahren erkennen Forscher des University College London (UCL) die Ursache für Bluthochdruck. Konkret geht es dabei um die Nebennieren, die zu viel des Hormons Aldosteron produzieren, das den Salzhaushalt im Körper reguliert. Diese Ursache der Erkrankung lässt sich bisher nur schwer diagnostizieren.
Beste Therapieform nutzen
Dieser Scan erleichtert den Experten nach die Entscheidung über die beste Behandlungsmethode für Bluthochdruck. Zur Wahl stehen die Entfernung einer Nebennierenrinde oder die Verwendung neuer Medikamente, die die Produktion des Hormons blockieren. "Diese Diagnose hat ein enormes Potenzial, die Art und Weise, wie wir diese Diagnose stellen, vollständig zu verändern und sie ermöglicht es uns, unseren Patienten eine gezieltere Behandlung anzubieten", sagt Experte Bryan Williams.
Um die hormonell bedingte Ursache für Bluthochdruck aufzuspüren oder zu widerlegen, spritzen die Ärzte eine radioaktive Substanz in die Vene des Patienten, die sie eigens für diesen Zweck entwickelt haben. Diese emittiert Positronen, die positiv geladenen Zwillinge der negativ geladenen Elektronen. Dieser Tracer wird sehr selektiv von den Teilen der Nebenniere aufgenommen, die zu viel Aldosteron produziert. Das geschieht innerhalb von kurzer Zeit. Danach wird der Bereich des Körpers, in dem die Nebenniere sitzt, mit einer Positronenkamera abgebildet. Das bildgebende Verfahren nennt sich passenderweise Positronen-Emissions-Tomografie (PET).
An 17 Patienten angewendet
Bisher haben die UCL-Forscher 17 Patienten mit Bluthochdruck mit dem neuen Verfahren diagnostiziert. Die Positronen-Bilder waren jeweils eindeutig. Nebenwirkungen gab es keine. "Die Intensität des Signals spiegelt den Grad der Aldosteron-Überproduktion wider", so Williams. Der Tracer besteht aus einem Enzym, das die Eigenschaft hat, sich an Aldosteron zu klammern. Williams' Kollege Erik Arstad hat in diesem Enzym jeweils ein Atom durch ein anderes der gleichen Art ersetzt, das jedoch so modifiziert war, dass es Positronen emittiert. Die PET-Kamera markiert diese Emissionen in Form eines hellen Flecks.
Das Team beginnt nun mit einer klinischen Phase-2-Studie, um genügend Daten zu sammeln, damit der Test für den routinemäßigen klinischen Einsatz zugelassen werden kann. In Europa leiden etwa 30 Prozent der Bürger an Bluthochdruck. Bei vielen ist die Ursache unklar. Der PET-Scan kann künftig Klarheit bringen.
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