pte20210818013 in Leben

Passivrauchen begünstigt rheumatoide Arthritis

Studie des Brigham and Women's Hospital hat Daten von mehr als 90.000 Frauen ausgewertet


Zigaretten: Passivrauchen in der Kindheit hat Folgen (Foto: pixabay.com/klimkin)
Zigaretten: Passivrauchen in der Kindheit hat Folgen (Foto: pixabay.com/klimkin)

Boston (pte013/18.08.2021/10:30)

Forscher des Brigham and Women’s Hospital https://www.brighamandwomens.org haben einen möglichen direkten Zusammenhang zwischen der Belastung durch das Rauchen der Eltern während der Kindheit und einen erhöhten Risiko einer späteren seropositiven rheumatoiden Arthritis festgestellt. Das Team wertete für die Studie Längschnittdaten von 90.923 Teilnehmerinnen an der Nurses’ Health Study II (NHSII) aus. Ziel war es den Zusammenhang zwischen Passivrauchen und dem Auftreten der Krankheit zu untersuchen. 

Die passive Belastung wurde in drei Kategorien aufgeteilt. Dazu gehörten das Rauchen während der Schwangerschaft, Rauchen der Eltern während der Kindheit und die Anzahl an Jahren des Zusammenlebens mit Rauchern seit dem 18. Lebensjahr. Auch als das persönliche Rauchen berücksichtigt worden war, erhöhte die passive Belastung durch das elterliche Rauchen während der Kindheit das Auftreten von seropositiver rheumatoider Arthritis um 75 Prozent.

Laut Seniorautor Jeffrey A. Sparks habe es ein intensives Interesse an mukosalen Lungenentzündungen durch das eigene Rauchen als Bestandteil der Pathogenese gegeben. Der Großteil der Patienten rauchte jedoch nicht, daher wollten die Forscher einen anderen Inhalanten untersuchen, der einer rheumatoiden Arthritis vorausgehen könnte. Bei dieser Krankheit handelt es sich um Arthritis an mehreren Gelenken, die mit Morbidität und dem Sterblichkeitsergebnis. Viele der Betroffenen leiden an Symptomen einer Lungenentzündung. Genetische und umweltbedingte Faktoren tragen zum Erkrankungsrisiko bei. Das aktive Rauchen wird seit langem als ein entscheidender Risikofaktor angesehen. Das Passivrauchen war jedoch bisher weitgehend unerforscht. 

Daher nutzten die Forscher die Daten der NHSII-Fragebögen, die zwischen 1989 und 2017 alle zwei Jahre von 90,923 Frauen zwischen 35 und 52 Jahren ausgefüllt worden waren. Mittels der Patientenunterlagen wurden das Auftreten einer rheumatoiden Arthritis und der Serostatus festgestellt. Mittels statistischer Modellierung wurde anschließend die direkte Auswirkung von jeder Belastung durch Passivrauchen auf das Erkrankungsrisiko festgestellt. Zusätzlich wurden andere Faktoren wie das persönliche Rauchen berücksichtigt. 

[b]Risiko um 75 Prozent erhöht[/b]

Ein um 75 Prozent höheres Erkrankungsrisiko wurde bei Teilnehmerinnen festgestellt, die in der Kindheit elterlichem Rauchen ausgesetzt waren. Dieses Risiko erhöhte sich bei den Frauen weiter, die später selbst rauchten. Im Verlauf der durchschnittlichen Beobachtungszeit von 22,7 Jahren erkrankten 532 Frauen an rheumatoider Arthritis. Mit 352 Teilnehmerinnen erkrankte der Großteil an einer seropositiven Form der Krankheit. Das Rauchen der Mütter während der Schwangerschaft und das Zusammenleben mit Rauchern nach dem 18. Lebensjahr wiesen keinen signifikanten Zusammenhang mit dem Erkrankungsrisiko auf. Eine Einschränkung der Studie besteht darin, dass an ihr nur Frauen teilgenommen haben. Die Forschungsergebnisse wurden in „Arthritis & Rheumatology" veröffentlicht.

(Ende)
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