Pandemie stresst Schwangere in den USA
Angst vor möglicher Ansteckung des Kindes und Sorgen um finanzielle Engpässe am größten
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Schwangerschaft: Stress in den USA größer (Foto: pixabay.com, Philip Walkter) |
Spokane (pte014/17.03.2021/10:30)
COVID-19 hat in den USA neue Probleme für schwangere Frauen geschaffen. Diese Gruppierung war bereits vor der Pandemie von der höchsten Müttersterblichkeit in den Industrieländern betroffen. Zu den größten Ängsten der Frauen gehörte, dass sich ihr Baby anstecken könnte. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Washington State University https://wsu.edu gekommen. Manche Frauen brachten ihre Angst zum Ausdruck, dass der Krankenhausaufenthalt bei der Geburt zu einer Ansteckung führen und dann eine Trennung vom Neugeborenen notwendig machen könnte.
Laut der Forschungsleiterin Celestina Barbosa-Leiker sind schwangere Frauen wirklich gestresst, dass sie sich mit COVID-19 anstecken könnten. Die Pandemie erhöhte auch die finanziellen Sorgen der Frauen, das Finden von gesunden Nahrungsmitteln wurde schwieriger und führte dazu, dass vorgeburtliche Termine versäumt wurden. Die Studie zeigte eine noch höhere Belastung mit Strass und fehlender sozialer Unterstützung bei farbigen Frauen und Frauen mit einem geringen Einkommen. Ungleichheiten, die bereits vor der Pandemie bestanden, wurden weiter verstärkt. Laut Barbosa-Leiker sei bekannt, dass vorgeburtlicher Stress sich auf die Entwicklung des Fötus auswirke. Daher handle es sich wirklich um große Probleme.
[b]Quantitative und qualitative Untersuchung[/b]
Für die Studie analysierten die Forscher die Antworten auf Fragebögen von mehr als 160 Frauen, die zwischen 28. April und 30. Juni 2020 entweder schwanger waren oder gerade ein Kind zur Welt gebracht hatten. Es wurden quantitative Antworten von der ganzen Gruppe gesammelt und mehr in die Tiefe gehende qualitative Antworten von einer Untergruppe von Frauen.
52 Prozent der Schwangeren und 49 Prozent der postpartumen Frauen machten sich Sorgen, dass ihre Babys sich mit COVID-19 anstecken könnten. 46 Prozent hatten sich zusätzliche Informationen über die COVID-19 Protokolle der Krankenhäuser besorgt in denen sie entbinden wollten oder ihre Kinder geboren hatten. Im qualitativen Teil der Umfrage brachten die Frauen viele ernste Sorgen zur Sprache. Eine Teilnehmerin gab zum Beispiel an, dass ihre Hauptsorge während der Pandemie war, sich mit COVID-19 anzustecken und zu sterben.
[b]Sorge ums Geld[/b]
Während des Erhebungszeitraums gaben 27 Prozent der schwangeren Frauen an, dass es ihnen nicht gelungen war, gesundes Essen zu besorgen. 25 Prozent verpassten vorgeburtliche Termine. Die Finanzen wurden ebenfalls zu einem substanziellen Problem. 19 Prozent gaben an, dass ihr Einkommen verringert wurde. 9 Prozent verloren ihren Job und weitere 10 Prozent gaben an, dass jemand in ihrem Haushalt die Arbeit verloren hatte.
Innerhalb der Stichprobenerhebung schienen die schwangeren Frauen gestresster zu sein als jene, die bereits geboren hatten. Sie nutzten seltener gesunde Verhaltensweisen zum Umgang mit Stress wie Sport, eine Pause vom Nachrichtenkonsum oder Zeit fürs Entspannen.
Schwangere Frauen in den USA sind bereits mehr Stressfaktoren ausgesetzt als viele ihrer Kolleginnen in den Industrieländern. Laut Barbosa-Leiker bestätigten die in „BMC Pregnancy and Childbirth" veröffentlichten Forschungsergebnisse die Notwendigkeit von mehr Ressourcen und Unterstützung für schwangere Frauen. Das gelte vor allem während der Pandemie. Andere Menschen können auch mehr Unterstützung bieten, jedoch mit entsprechender Distanz. Schwangere und Frauen mit Neugeborenen fühlten sich laut Studie häufig schuldig, weil sie ihre Verwandten, vor allem die Großeltern, vom Kind fernhielten.
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