pte20170706004 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Parkinson und Hautkrebs hängen stark zusammen

Wechselseitiges Risiko erhöht sich laut Langzeitstudie um das Vierfache


Alte Hände: Hautkrebsrisiko steigt bei Parkinson (Foto: pixelio.de, R. B.)
Alte Hände: Hautkrebsrisiko steigt bei Parkinson (Foto: pixelio.de, R. B.)

Rochester (pte004/06.07.2017/06:15) Patienten mit Parkinson verfügen über ein deutlich höheres Risiko, an Melanomen zu erkranken und umgekehrt. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Mayo Clinic http://mayoclinic.org in ihrer aktuellen Studie. Zwar seien weitere Untersuchungen des Zusammenhangs notwendig, dennoch sollten Ärzte, die Patienten gegen die eine Krankheit behandeln, auch auf Symptome der anderen achten

Levodopa nicht schuld

Patienten mit Parkinson verfügten vier Mal eher auch über Erkrankungen an Melanomen als Personen, die nicht an dieser Krankheit litten. Patienten mit Melanomen hatten ebenfalls ein über um das Vierfache erhöhtes Risiko, an Parkinson zu erkranken. Über einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Krankheiten wird seit langem spekuliert. Mehrere Studien legen nahe, dass das Parkinson-Medikament Levodopa bei malignen Melanomen eine Rolle spielen könnte. Andere Studienergebnisse stellten einen Zusammenhang her, ohne dass das Medikament dabei von Bedeutung war.

Künftige Studien sollten sich laut Forschungsleiterin Lauren Dalvin auf das Identifizieren von gemeinsamen Genen, Immunreaktionen und Umwelteinflüssen konzentrieren. Für die aktuelle Erhebung wurden Daten des "Rochester Epidemiology Project" ausgewertet. Diese Datenbank beinhaltet alle bestätigten Parkinson-Diagnosen der Bewohner von Olmsted County von Januar 1976 bis Dezember 2013. Untersucht wurde das Auftreten von Melanomen bei diesen 974 Patienten im Vergleich mit 2.922 Personen ohne Parkinson. Zusätzlich wurden 1.544 Melanomerkrankungen in diesen Zeitraum identifiziert.

35-Jahres-Risiko untersucht

Im nächsten Schritt wurde das 35-Jahres-Risiko für Parkinson bei diesen Patienten mit jenem der gleichen Anzahl von Personen ohne Melanomen verglichen. Die Ergebnisse bestätigen einen Konnex zwischen Parkinson und Melanomen. Levodopa wird von den Forschern nicht als Auslöser angesehen. Sie argumentieren vielmehr, dass gemeinsame Anomalien im Bereich Umwelt, Gene oder Immunsystem bei Patienten mit beiden Krankheiten verantwortlich sein dürften. Die Forschungsergebnisse wurden in den "Mayo Clinic Proceedings" veröffentlicht.

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