pte20170704019 in Leben

Menstruation beeinflusst Gehirnfunktion nicht

Wissenschaftliche Studie widerspricht gängigen Vorstellungen


Frauenauge: Hormone verändern Denken nicht (Foto: pixelio.de/MietzeMau)
Frauenauge: Hormone verändern Denken nicht (Foto: pixelio.de/MietzeMau)

Zürich (pte019/04.07.2017/10:30) Die hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus haben keine Auswirkungen auf die Kognition. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des UniversitätsSpitals Zürich http://usz.ch in ihrer aktuellen Studie. Damit werden gängige Vorstellungen infrage gestellt. Bisher wurde häufig angenommen, dass die Menstruation die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen kann.

Kognition bleibt gleich

Die Forscher untersuchen drei kognitive Aspekte während zwei Menstruationszyklen. Es zeigte sich, dass die Werte von Östrogen, Progesteron und Testosteron keine Folgen auf Arbeitsgedächtnis, kognitive Verzerrung oder die Fähigkeit, sich gleichzeitig auf zwei Dinge zu konzentrieren, haben. Manche Hormone standen bei manchen Teilnehmerinnen in einem Zyklus mit Veränderungen in Zusammenhang. Diese Auswirkungen wiederholten sich im folgenden Zyklus jedoch nicht. Insgesamt hatte keines der untersuchten Hormone eine wiederholbare, konsistente Auswirkung auf die Kognition.

Die Züricher Forscher haben mit ihren Kollegen der Medizinischen Hochschule Hannover http://mh-hannover.de 68 Frauen zwei Menstruationszyklen lang detaillierten Untersuchungen unterzogen. Die Ergebnisse des ersten Zyklus legten nahe, dass die kognitive Verzerrung und die Aufmerksamkeit betroffen sein könnten. Diese Ergebnisse wiederholten sich jedoch nicht. Auch bei der Untersuchung von Unterschieden der Leistung zwischen einzelnen Frauen und Veränderungen ihrer jeweiligen Leistung gab es keine Unterschiede.

Weitere Tests geplant

Laut Forschungsleiterin Brigitte Leeners kann es zwar einzelne Ausnahmen geben. Insgesamt komme es durch hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus aber zu keiner Veränderung der kognitiven Leistung. Weitere Studien mit mehr Teilnehmerinnen, Frauen mit Hormonstörungen und kognitive Tests sollen weitere Klarheit bringen. Damit hofft die Forscherin, auch zu einer Veränderung der Einschätzung der Menstruation beizutragen. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin "Behavioral Neuroscience" veröffentlicht.

(Ende)
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