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Krebs: Nivolumab wirksamer als Chemotherapie

Überlebensdauer bei Nacken- und Kopfkrebs signifikant verlängert


Nivolumab: Medikament wirksamer als Chemotherapie (Foto: pixelio.de, W. Wulff)
Nivolumab: Medikament wirksamer als Chemotherapie (Foto: pixelio.de, W. Wulff)

London (pte012/10.10.2016/10:30) Das Medikament Nivolumab verlängert das Leben von Patienten mit Krebserkrankungen des Kopfes und des Nackens im Vergleich zur standardisierten Chemotherapie deutlich, wie Forscher des Institute of Cancer Research http://icr.ac.uk harausgefunden haben. In einer weiteren Studie führte die Kombination von Nivolumab mit einem anderen Medikament zum Schrumpfen von Nierentumoren.

350 Patienten untersucht

Die Wirkung von Nivolumab beruht auf den Prinzipien der Immuntherapie. Die Überlebenschancen bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen von Kopf und Nacken gelten allgemein als sehr schlecht. Laut den im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Ergebnissen lebten von den mehr als 350 teilnehmenden Patienten nach einem Jahr 36 Prozent derer, die Nivolumab eingenommen hatten. Bei der Behandlung mit Chemotherapie lag die Überlebensrate bei 17 Prozent. Zusätzlich führte die Immuntherapie zu weniger Nebenwirkungen.

Die Wirksamkeit des Medikaments war bei Patienten deutlich besser, die positiv auf das humane Papillomavirus (HPV) getestet worden waren. Sie überlebten mit dem Medikament durchschnittlich 9,1 Monate. Bei der Chemotherapie waren es nur 4,4 Monate. Normalerweise wird die Lebenserwartung dieser Patientengruppe mit weniger als sechs Monaten angegeben.

Erste Daten einer Studie, an der 94 Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs teilnahmen, haben gezeigt, dass die Kombination von Nivolumab und Ipilimumab bei 40 Prozent der Teilnehmer zu einer deutlichen Schrumpfung der Tumore führte. Von diesen Patienten verfügte einer von zehn über keine weiteren Anzeichen einer Krebserkrankung. Nach einer Standardbehandlung verkleinern sich die Tumore nur bei fünf Prozent der Betroffenen. Allein in Großbritannien wird bei rund 12.000 Personen ein Nierenkrebs diagnostiziert.

Chemische Leitung unterbrochen

Nivolumab wurde bisher nur für die Behandlung von Hautkrebs zugelassen. Im Juni dieses Jahres wurde das Medikament vom National Health Service ebenfalls in Kombination mit Ipilimumab sehr rasch zugelassen. Die Wirkung beider Medikamente beruht auf der Unterbrechung der chemischen Signale, die Krebs dazu einsetzt, das Immunsystem dazu zu bringen, das es sich um gesundes Gewebe handelt.

Laut Kevin Harrington vom Institute of Cancer Research, der die erste Studie zu den Krebserkrankungen von Kopf und Nacken leitete, kann Nivolumab wirklich zur entscheidenden Wende für die Betroffenen führen. Die neuen Ergebnisse hätten gezeigt, dass sich die Lebenserwartung ohne Verschlechterung der Lebensqualität deutlich verlängert. Details wurden beim derzeit in Kopenhagen stattfindenden European Cancer Congress http://esmo.org/Conferences/ESMO-2016-Congress der Öffentlichkeit präsentiert.

(Ende)
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