pte20121126031 in Leben

50 Jahre GAP: Wissensmanagement im Fokus

Rumäniens Kommissar Dacian Ciolos will Vielfalt der Länder nutzen


Perchtoldsdorf (pte031/26.11.2012/16:55) "Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU ist ein Bindeglied zwischen einer immer urbaneren Welt einerseits und einer immer strategischeren Landwirtschaft andererseits. Daher habe ich vorgeschlagen, mittels erneuerter GAP ab 2013 eine neue Partnerschaft zwischen Europa und den Landwirten zu schaffen", so EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos http://tinyurl.com/d3gplxf heute, Montag, anlässlich der österreichischen Jubiläumsfeier "50 Jahre GAP". Strategisch bedeutet das für die Landwirtschaft, dass Lebensmittel Wirtschafts- und Kulturgüter sind und ihre Sicherheit samt Produktion nicht einmal durch einen UNO-Beschluss erhöht werden können, so Ciolos gegenüber pressetext.

Marktorientierte Landwirtschaft

Seit ihren Anfängen vor 50 Jahren habe die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) substanzielle Veränderungen erfahren. "Wir stützen nun nicht mehr Erzeugnisse, sondern die Erzeuger", sagt der Rumäne. Durch die Entkopplung von 92 Prozent der Beihilfen bestehe für Landwirte keinerlei Anreiz mehr, über die Marktnachfrage hinaus zu produzieren. "Nach mehreren Reformen der Agrarpolitik ist die europäische Landwirtschaft heute marktorientiert", so der EU-Agrarkommissar. Heutige Herausforderungen seien aber noch komplexer und verlangten nach einer Landwirtschaft, die allumfassend konzipiert ist und auch der Bevölkerung besser erklärt werden müsse.

Ciolos plant die Vielfalt der EU-Mitgliedsländer auch durch mehr Forschung und Technologien mehr zu nutzen. "Das sollte uns zu neuen Horizonten führen und auch dem Steuerzahler Mehrwert bringen", hofft der Kommissar. In Summe sei das ein neuer und ganzheitlicher Zugang zur ländlichen Entwicklung in den 27 EU-Mitgliedsstaaten. Durch Programme, Ziele und Erfolgsfaktoren würden laut Ciolos Behörden aller Ebenen wie auch Privatinitiativen eingebunden, um Wissen und Erfahrungen zu transportieren.

Plattformen und Netzwerke

Ausgehend von der Plattform "Leader" mit mittlerweile 2.300 Gruppen auf lokaler Ebene sollen dann in einem Netzwerk auf europäischer Ebene Beispiele von "Best Practise" an Einfachheit und Effizienz ausgetauscht werden. "Ich mag nämlich keine Bürokratie", so der Agrarkommissar. Darüber hinaus habe sich die EU-Kommission auch verpflichtet, von 2014 bis 2020 die Gelder für Forschung und Entwicklung in der Landwirtschaft zu verdoppeln. "Es geht um Wissen und dessen Transfer für einen ökonomischen wie ökologischen Wettbewerb der Landwirtschaft im 21. Jahrhundert", so Ciolos.

Fortan könne es im Agrarbereich auch kein Standard-Modell mehr geben, sondern gefragt sei - vor dem Hintergrund von Sicherheitsnetzen für Krisen - mehr Flexibilität in der Umsetzung von gemeinsamen Zielen. "Die Zukunft der Landwirtschaft wird gerade jetzt diskutiert", resümiert Ciolos. Parallel zur Diskussion über das EU-Budget müsse über den Inhalt der GAP-Reform nachgedacht werden. "Einsparungen allein schaffen da keine bessere Agrarpolitik, sondern gehen zu Lasten der Konsumenten."

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