pte20120322030 in Leben

Minister Stöger: "Ernährung braucht Kompetenz"

29. Diätologen-Kongress widmet sich Herz- und Kreislauferkrankungen


Hofbauer: Diätologenkongress 2012 gestartet (Foto: Bernhard Noll)
Hofbauer: Diätologenkongress 2012 gestartet (Foto: Bernhard Noll)

Wien (pte030/22.03.2012/15:40) Im Zeichen der Prävention und Therapie von Herz- und Kreislauferkrankungen steht der diesjährige 29. Ernährungskongress der Diätologen Österreichs http://diaetologen.at . Für Präsidentin Andrea Hofbauer soll die Akademisierung des Berufsstandes vorangetrieben werden. "Ernährung braucht Kompetenz", befindet auch Gesundheitsminister Alois Stöger. "Die gesunde Wahl des Menüs muss die leichtere Wahl werden - im Betrieb wie in der Schule", so der Experte gegenüber pressetext.

Leben im Überfluss

"Essen ist mehr als Ernährung", überschreibt Michael Kunze, Vorstand des Instituts für Sozialmedizin an der Medizinischen Universität Wien http://bit.ly/GMYIhu , seine Ausführungen und fordert etwa, Torten zu verbieten. "Die sind nur süß und fett", kritisiert der Experte. Dennoch könnte jeder bei der Ernährung selbst entscheiden - im Supermarkt wie am Würstelstand, findet der Universitätsprofessor. Diäten gebe es jede Woche neue, hingegen sei mehr Beratung erforderlich. "Wir leben im Überfluss, zum Überleben nicht nötig."

Die viel diskutierte Fettsteuer findet Kunze hingegen unsinnig. Ebenso dauernd zu trommeln, die Bürger wären zu dick. "Nur die Mischung der Lebensmittel kann gesund oder ungesund sein, nicht einzelne Produkte", ist der Mediziner überzeugt. So sei auch das "Fast food-Bashing" völlig unangebracht, zumal ein Hamburger im Vergleich zur Käsekrainer "nahezu ein Medikament" darstelle. Tatsächlich aber würden die Gesundheitswerte der Bevölkerung immer besser, je weiter man von der Bundeshauptstadt entfernt ist.

Gendermedizin forcieren

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit http://efsa.europa.eu hat zur Wochenmitte lediglich 222 gesundheitsbezogene Angaben auf Lebensmittelverpackungen genehmigt, ein Verfahren, zu dem seit 2008 von Herstellern insgesamt über 44.000 Anträge eingereicht wurden. Demnach sind Hinweise erlaubt wie beispielsweise "Aktivkohle trägt zur Verringerung übermäßiger Blähungen nach dem Essen bei", "Jod trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei" oder "Melatonin trägt zur Linderung der subjektiven Jetlag-Empfindung bei".

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Herzschwäche und Arteriosklerose macht Alexandra Kautzky-Willer vom Lehrstuhl für Gendermedizin der Medizinischen Universitätsklinik Wien http://www.meduniwien.ac.at aus. Demnach seien Frauen, auch wenn sie länger leben würden, in der Diagnose wie auch in der Behandlung schlechter dran. Die Ärztin und Buchautorin ortet derzeit "wenig offizielles Interesse die dabei oft lebensentscheidenden kleinen Unterschiede zwischen Männern und Frauen" zu analysieren. Bei der "Gendermedizin" gebe es noch viel Neuland, betont Kautzky-Willer.

(Ende)
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