Immobilien: Rares Angebot lässt Preise explodieren
Grundstücke und Einfamilienhäuser bevorzugt in Stadtnähe nachgefragt
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Ertler: Verwerfungen am Immobilienmarkt (Foto: fotodienst.at, Molner) |
Wien (pte026/20.03.2012/15:30) Immobilien.NET http://immobilien.net , Österreichs größte Immobilienplattform, hat heute, Dienstag, ihren ersten Immobilienpreisindex "ImmoDEX" vorgestellt und dabei auf eine "seit 2010 anhaltende extreme Angebotsverknappung" im heimischen Immobilienangebot hingewiesen. Diese wird, so Geschäftsführer Alexander Ertler gegenüber pressetext, weiter zu steigenden Preisen, Ungerechtigkeiten bis hin zu sozialen Spannungen führen. "Die Politik muss endlich gegensteuern", so seine Forderung.
Qualität der Wohnungen sinkt
Laut jüngstem RE/MAX-ImmoSpiegel wurden in Österreich 2011 insgesamt 90.814 Immobilienkäufe im amtlichen Grundbuch eingetragen. Dabei wechselten Grundstücke und Häuser sowie Eigentumswohnungen um insgesamt 16,4 Mrd. Euro ihre Besitzer. Wie üblich waren die Eigentumswohnungen mit 32.593 Einheiten der am häufigsten gehandelte Immobilientyp. Danach folgten 24.617 Gebäude (inklusive 9.671 Einfamilienhäuser) und 22.221 Grundstücke bis hin zu 1.541 PKW-Abstellplätzen, 857 Gewerbeobjekten, 630 Weingärten und 491 Zinshäuser.
Beim Immobilienangebot verzeichnet Österreich laut Ertler gegenüber 2011 einen Angebotsrückgang von 18,2 Prozent. Die Gründe dafür sind psychologischer wie handfester Natur und reichen von "Geldanlage" bis hin zu "geringer Neubau". "Als Folge kommt es vor allem in den Städten zu steigenden Eigentums- und Mietpreisen", erklärt der Immobilienexperte. "Aber auch die Qualität der angebotenen Wohnungen sinkt, weil gute behalten und dann auch schlechte auf den Markt geworfen werden."
Spaltung der Gesellschaft befürchtet
Seit 2007 haben sich die Eigentumswohnungen in Wien um fast 35 Prozent verteuert, in Tirol um 31 Prozent und Oberösterreich um 28 Prozent. "Das ist nahezu exorbitant", findet Ertler und führe zu einer Ausweichreaktion. "Man kauft zu 80 Prozent das Einfamilienhaus nahe der Stadt, wenn auch die Infrastruktur passt." Diese "Flucht ins Eigenheim" bewirke eine Verstädterung und Ausweitung des früheren Speckgürtels um die Städte. Parallel dazu lässt sich laut Ertler eine um 40 Prozent gesteigerte Nachfrage nach Grundstücken feststellen.
Der Experte von Immobilien.NET fürchtet eine Spaltung der Gesellschaft in einen "Club der Immobilienbesitzer" und andererseits "ewige Mieter". Erste Abhilfe könnten das Lukrieren innerstädtischer Wohnraumreserven schaffen wie auch die Zusammenlegung der neun verschiedenen Bauordnungen. "Würde ab heute von der Politik gehandelt, dann könnte das Problem des hierzulande ineffizienten Wohnungsmarktes in drei bis fünf Jahren gelöst sein", meint Ertler.
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