pte20120322018 in Business

Stronach: "Wirtschaftspartei ist was Dummes"

Institut für sozio-ökonomische Gerechtigkeit als Plattform gegründet


Frank Stronach: Vortrag sorgt für Wirbel (Foto: stronachinstitut.at)
Frank Stronach: Vortrag sorgt für Wirbel (Foto: stronachinstitut.at)

Wien (pte018/22.03.2012/12:30) Österreich braucht laut Frank Stronach, Honorary Chairman of Magna International http://magna.com , eine "geistige Revolution". Aus diesem Grund besucht der Milliardär derzeit Österreichs Universitäten und hält Gastvorträge. An der Wirtschaftsuniversität Wien http://wu.ac.at betonte Stronach zwar, nicht Bundeskanzler werden zu wollen, aber gerne für eine neue Partei Geld und Erfahrung zur Verfügung zu stellen. Als Plattform wurde das Frank Stronach Institut für sozialökonomische Gerechtigkeit http://stronachinstitut.at gegründet. Eine "Wirtschaftspartei" soll es aber nicht sein. "Das ist etwas ganz Dummes", stellt Stronach klar.

Schuldenbremse samt Flat Tax

"Ich mache mir große Sorgen um Österreichs Zukunft", gestand Stronach im Festsaal von Europas größter Wirtschaftsuniversität. Hauptgrund sei die erdrückende Schuldenlast von rund 220 Mrd. Euro. Die jährlichen Zinsen von zehn Mrd. Euro seien ein gigantischer Ballast, so der Ex-Aufsichtsrat der New Yorker Börse. Laut Stronach muss damit Schluss sein und eine Schuldenbremse in der Verfassung verankert werden. "Ein Staat ist keine Firma, aber es gelten viele ähnliche Grundprinzipien. Zum Beispiel sind Schulden das Schlimmste, was man machen kann."

"Auch bei den Steuern kennt sich keiner mehr aus", erregt sich der Firmengründer. Eine Steuerreform sei Pflicht. Sehr leicht könnte laut Stronach eine Flat Tax mit 20 oder 15 Prozent eingeführt werden, womit Steuerprivilegien und Schlupflöcher ein Ende hätten. "Wenn Firmen im Ausland investieren, können sie im Inland Verluste abschreiben. Wie kann denn das sein?" Vielmehr solle, wer in Österreich investiert, keine Steuern zahlen. "Wir machen das komplett verkehrt. Wenn die Wirtschaft eines Landes nicht mehr funktioniert, geht nichts mehr."

EU unterdrückt Kreativität

Österreich hat dem Austro-Kanadier nach derzeit nur eine Scheindemokratie. Politikern gehe es nur um die Macht. Zudem ist dem gebürtigen Steirer Österreichs scheinbar aufwendige Bürokratie ein Dorn im Auge. "Wir sind überverwaltet", findet Stronach, "überall Formulare, Formulare, Formulare". Die Verwaltung sei zivilisiert zu reduzieren. Keinesfalls wolle er Sündenböcke oder gar eine "zerstörerische Revolution", lediglich "Effizienz, Effizienz, Effizienz".

Laut Stronach befindet sich die EU auf dem Weg von der Real- zur Finanzwirtschaft, was aber keinen Wohlstand schafft. Der Euro sei eine "klare Fehlgeburt", die Europäische Zentralbank http://www.ecb.int abzuschaffen und wieder Landeswährungen einzuführen. Der Wettbewerb zwischen den Ländern muss wieder hergestellt werden, fordert der bald 80-Jährige. "Die EU ist nicht demokratisch organisiert, aber bedeutet eine zusätzliche Verwaltungsebene, die alle Länder gleich schalten will. Damit wird die Kreativität und Produktivität der Nationen unterdrückt."

(Ende)
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