pte20120125016 in Business

Vision für europäischen Flugverkehr gefordert

Politik gefragt - Über 500 Airlines und 31.000 Flüge täglich


Ulrich Schulte-Strathaus: für Zukunftskonzept (Foto: fotodienst.at / J. Molner)
Ulrich Schulte-Strathaus: für Zukunftskonzept (Foto: fotodienst.at / J. Molner)

Wien (pte016/25.01.2012/11:00) Im Rahmen von com.sult 2012 http://create-connections.com/com-sult , Österreichs größtem Wirtschaftskongress, hat eine internationale Expertenrunde am Dienstagabend über Europas Flugverkehr, seine Anforderungen und Herausforderungen diskutiert. Angesichts einer prognostizierten Verdoppelung bis 2030 und nicht nur vieler Mini-Hubs hoch an der Zeit. "Wir brauchen eine Vision für die nächsten zehn bis 15 Jahre und müssen dafür auch die strukturellen Voraussetzungen schaffen", so Ulrich Schulte-Strathaus vom Verband der europäischen Fluglinien (AEA) http://www.aea.be gegenüber pressetext.

Politisches Engagement gefordert

Angesichts des EU-Projekts "Single European Sky" mit über 500 Fluglinien und 31.000 Flügen täglich, stehen laut Schulte-Strathaus Europas Flugunternehmen vor der Aufgabe, Kosten zu senken und gleichzeitig die Infrastruktur am Boden zu verbessern. Es hätten sich auch wieder Überkapazitäten gebildet, weiß Mario Rehulka vom Österreichischen Luftfahrtverband http://luftfahrtverband.at . Globale Drehscheiben würden etwa in den Nahen Osten verlagert, auch weil die Flugzeuge immer länger fliegen könnten.

Einigung herrscht darüber, dass die Politik für geeignete Rahmenbedingungen sorgen muss. Für Schulte-Strathaus heißt das, europäisch und darüber hinaus zu planen. Rehulka verbindet damit einen fairen Wettbewerb und gibt zu bedenken: "Bürgermeister entscheiden, ob der weltweite Flugverkehr landen kann." Die Kollektivverträge seien ebenso "mittelalterlich", ergänzt Gerhard Kunesch, Geschäftsführer des blue danube airport linz.

Emissionszertifikate als Kriegserklärung

"Noch haben wir kein Handelskrieg, es könnte aber einer werden", sagt Schulte-Strathaus auf pressetext-Nachfrage zu den ab 2013 geplanten Emissionszertifikaten für Flugzeuge. Die EU beharrt auf der Einbeziehung des Luftverkehrs in ihr Emissionshandelssystem, wogegen nahezu der Rest der Welt Sturm läuft. "Die EU hat ein Umweltziel, es aber nicht weltweit ausgehandelt", erklärt der AEA-Generalsekretär.

Als Folge werden die USA, Russland und China ein "Anti-EU-ETS-Gesetz" beschließen und Indien mit weiteren 26 Staaten gleichfalls dagegen protestieren. "Das ist kein Säbelrasseln mehr wie die EU glaubt, sondern droht im Chaos zu enden", fürchtet Schulte-Strathaus. Die UN-Sonderbehörde International Civil Aviation Organization müsse das Problem lösen, womit man wieder bei der Politik wäre.

(Ende)
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