pte20110915022 in Business

Abkommen mit EU kostet bis zu zwei Mrd. Franken

Schweiz soll 20 Prozent mehr erneuerbare Energie nutzen


Windrad: EU zwingt Schweiz zu Öko-Energie (Foto: pixelio.de, Thorben Wengert)
Windrad: EU zwingt Schweiz zu Öko-Energie (Foto: pixelio.de, Thorben Wengert)

Bern (pte022/15.09.2011/13:51) Die Schweiz verhandelt derzeit mit der Europäischen Union über ein neues Energieabkommen, wie das Handelsblatt herausfand. Damit es zustande kommt, müsste die Schweiz allerdings den Anteil erneuerbarer Energien in ihrem Mix massiv aufstocken. Das würde zwischen 1,4 und zwei Mrd. Schweizer Franken pro Jahr kosten. "Die Investitionen erscheinen im Moment hoch, auf Dauer wird sich das aber ausgleichen. Die Schweiz würde auch ohne Vertrag in erneuerbare Energien investieren", sagt Thomas Tomkos, Deutschland-Chef von Russel Reynolds Associates http://www.russellreynolds.com , gegenüber pressetext.

Gutes Geschäft

Vor allem die Stromversorger wollen den neuen Vertrag unbedingt. Kommt er nicht, würden sie ihre lukrative Position als Stromhändler im Herzen Europas verlieren. "Ein Vertrag mit der Europäischen Union könnte der Schweiz durchaus helfen, sich als Energiedrehkreuz für Europa noch stärker zu etablieren", sagt Tomkos. Die EU verlangt von der Schweiz, dass sie ihren Anteil an erneuerbaren Energien bis 2020 auf bis zu 32 Prozent erhöht. Derzeit liegt der Anteil bei etwa 20 Prozent. Eine Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie hat errechnet, dass diese Anpassung bis zu zwei Mrd. Franken kosten würde.

Den Preis für einen grüneren Energiemix würden laut der Studie vor allem die Haushalte bezahlen. Zwischen 255 und 355 Franken zusätzlich würden pro Jahr für die Energieversorgung anfallen. Vor allem die Teuerungen bei Benzin und Heizöl würden sich bemerkbar machen. Auch Firmen, die unter strengeren Auflagen arbeiten müssten, hätten größere Ausgaben zu befürchten. Laut der Studie würden vor allem ärmere Haushalte überproportional zur Kasse gebeten. Falls das Abkommen kommt, ist die Politik gefordert, entsprechende Belastungen fair zu verteilen.

(Ende)
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