pte20110726003 in Business

Südeuropas Krisenländer agieren nicht nachhaltig

Negativer Einfluss auf die Performance der Staatsanleihen


Athen: Südeuropäische Länder wenig nachhaltig (pixelio.de/Klaus Brüheim)
Athen: Südeuropäische Länder wenig nachhaltig (pixelio.de/Klaus Brüheim)

Zürich (pte003/26.07.2011/06:10) Die Schuldenkrise hat die Kurse der Staatsanleihen vieler südeuropäischer Länder einbrechen lassen. Bei den betroffenen Ländern handelt es sich häufig um wenig nachhaltend agierende Volkswirtschaften, wie eine Studie der Bank Sarasin & Cie AG http://www.sarasin.ch zeigt. "Die Länder der südlichen Peripherie Europas leben seit vielen Jahren nicht nur über ihre finanziellen, sondern auch über ihre ökologischen Verhältnisse", kritisiert Balazs Magyar, Referent der Abteilung Sustainability Research, im Gespräch mit pressetext.

Dies habe auch einen negativen Einfluss auf die Performance der Staatsanleihen. Eine überaus positive Wertentwicklung verzeichnen demgegenüber Länder, die reich an Ressourcen sind und diese auch noch vergleichsweise effizient nutzen.

Südamerika schlägt Südeuropa

Die unterschiedliche Wertentwicklung der Staatsanleihen ist dabei unter den Schwellenländern noch augenfälliger als unter den Industrieländern. Bis auf eine kurze Periode während der globalen Finanzkrise haben sich Staatsanleihen von nachhaltigen Schwellenländern klar besser entwickelt als die von nicht nachhaltigen. Einen großen Teil der nachhaltigen Schwellenländer machen dabei südamerikanische Staaten aus.

Aus der Nachhaltigkeitsperspektive sind diese in vielerlei Hinsicht das Gegenteil nicht nur von den nicht nachhaltigen Schwellenländern - wie beispielsweise China und Russland -, sondern auch von den krisengeplagten südeuropäischen Staaten. "Die meisten südamerikanischen Länder leben weitgehend innerhalb ihrer ökologischen Verhältnisse", sagt Magyar. Besonders Brasilien und Chile seien vorbildlich. Auch vom demografischen Wandel werden sie vergleichsweise verschont bleiben.

Fest steht: Die Problematik der Ressourcenknappheit wird sich in Zukunft eher verschärfen. "Damit wird zwangsläufig der effizienten Nutzung der immer knapper werdenden Ressourcen mehr Bedeutung zukommen", so Magyar. Der deutschsprachige Raum befindet sich laut Studie, die alle zwei Jahre veröffentlicht wird, im Mittelfeld. "Deutschland, Österreich und die Schweiz haben vor allem mit der Überalterung zu kämpfen. Diese Länder nutzen die vorhandenen Ressourcen jedoch effizient", unterstreicht Magyar.

Kritik an Ratingagenturen

Kritik übt Magyar auch an die Ratingagenturen: "Die traditionellen Kreditratings der großen Ratingagenturen wurden jeweils beinahe parallel zum Wertverfall der Staatsanleihen laufend nach unten angepasst und waren mehr eine Begleiterscheinung der Gegenwart denn eine Indikation für die Zukunft." Sarasin wolle mit ihrer Analyse bis zu einem gewissen Grad mit den Ratingagenturen konkurrieren und auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen.

(Ende)
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