Quelle-Spezialversender stehen nicht zum Verkauf
Karstadt erwägt Weiterführung - Post stoppt Quelle-Produktversand
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Quelle-Spezialversender sollen vorerst nicht verkauft werden (Foto: baby-walz.de) |
Fürth/München (pte017/30.10.2009/11:45) Die nach wie vor rentablen Spezialmarken des insolventen Versandhändlers Quelle sollen vorerst offenbar nicht verkauft werden. Eigenen Angaben zufolge erwägt die Konzernmutter Karstadt, Spezialversender wie Baby-Walz, Elégance oder Hess Natur weiterzuführen. Nach dem Scheitern des Komplettverkaufs der Gruppe hatte Arcandor-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg angekündigt, den Verkauf der einzelnen Töchter und spezialisierten Marken anzustreben. Seine Pläne werden nunmehr jedoch vom Karstadt-Mitarbeitertrust durchkreuzt.
Spezialversender weiterhin mit Potenzial
"Spezialversender haben ein gutes Potenzial und Wachstumsmöglichkeiten, da es im Detailhandel 'auf der Straße' immer weniger Spezialgeschäfte gibt bzw. sich diese auf Zentralräume und Ballungsgebiete konzentrieren", meint Martin Sonntag, Geschäftsführer des Versandhandelsdienstleisters MSV http://www.msv.at , gegenüber pressetext. Experten zufolge habe der Katalogversand trotz der Pleite des traditionsreichen Handelsriesen noch nicht ausgedient (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/091020016/).
Arcandor hatte die Spezialversender an den hauseigenen Pensionsfonds für einen Kredit in Höhe von 500 Mio. Euro verpfändet. Der Rheinischen Post zufolge sind davon noch 441 Mio. Euro übrig. Ulrich Mix, Vorstandschef des Karstadt-Mitarbeitertrust, sieht daher keine Geldnot, die durch Verkaufserlöse gedeckt werden müsste. "Wir sehen es nicht als eilbedürftig an, einen Verwertungsprozess für die Spezialversender einzuleiten", so Mix. Über einen "kürzeren Zeitraum" sei auch eine Weiterentwicklung des Portfolios denkbar. Einem Komplettverkauf hätte Mix offenbar zugestimmt.
Auslandstöchter auf Investorensuche
Die Auslandstöchter von Quelle in Österreich und Osteuropa sowie der Shopping-Sender HSE24 sollen anders als die Spezialversender planmäßig abgestoßen werden. Hier habe Görg das Heft selbst in der Hand. Forciert werde aktuell der Verkauf des technischen Kundendienstes Profectis mit 1.000 Mitarbeitern, wofür es mehr als ein Dutzend Interessenten gebe. Bei den Quelle-Beschäftigten in Österreich steigt unterdessen die Nervosität, keinen Investor zu finden.
Unternehmensangaben zufolge ist Quelle-Österreich-Chef Wolfgang Binder nach wie vor in Verkaufsgesprächen. Sowohl Investmentfonds als auch Handelskonzerne wie der Konkurrent Otto kommen nach Medienberichten für eine Rettung in Frage. Allerdings wird die für eine Übernahme verbleibende Zeit von etwa einer Woche nach Meinung von Branchenkennern allmählich zu knapp.
Post stoppt Versand von Quelle-Produkten
Die Geldnot bei Quelle wird unterdessen derart akut, dass es offenbar kurz vor Start des Abverkaufs selbst für den Versand von Waren nicht mehr reicht. Die Commerzbank, Valovis und die BayernLB sollen die Finanzierung des Geschäftsbetriebs abrupt beendet haben. Wegen ausständiger Zahlungen soll die Post-Logistiksparte DHL den Transport von Quelle-Produkten vorerst ausgesetzt haben, wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Informationen aus Firmenkreisen berichtet. Zwischen den Unternehmen seien Gespräche aufgenommen worden, um einen reibungslosen Ausverkauf von rund 18 Mio. Artikeln zu gewährleisten.
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